Da ist es doch: Kapitel 12 von "Eisen und Magie: Nordwind"

Schon seit Samstag Abend fertig, aber am Sonntag war mir das Treffen mit meinem Sohn doch wichtiger. Deshalb das 12. Kapitel von "Eisen und Magie: Nordwind" erst am Montag.

Viel Spaß damit!



Eisen und Magie:

Nordwind


von Peter H. Brendt 
Mirgha und Elo´tah trugen die Kiste in den Turm. Nach dem schmalen Eingang, der mit einer massiven Eisentür verriegelt werden konnte, kamen sie in den Stall. Als Eerstes drang einem der Geruch der vielen Pferde und Ochsen in die Nase, die in der Mitte hinter einem Holzgatter auf Stroh ruhten. Dazu eine kleine Meute halbwilder Hunde, die knurrend interne Streitigkeiten austrugen, aber geschickt die Hufe der übrigen Vierbeiner mieden. Am Rand standen Tische, Bänke und Stühle, die die Besatzung unter sich aufgeteilt hatten. Nur der Kommandant saß einsam, direkt neben einem großen Kaminfeuer an einem schweren Holztisch. Daneben ein leerer Holzstuhl.

Ein paar Leitern führten in die höheren Etagen des Turms. Sollte es Belagerern gelingen, in den Stall einzudringen, nutzten sie die Verteidiger, um auf diesem Weg nach oben zu fliehen. Zahlreiche Spalten und Klappen in der Decke erlaubten es, von dort aus das Feuer auf die Eindringlinge zu eröffnen. Vermutlich lagerten auch die Vorräte in dem oberen Teil der Befestigung.

Dem Clanmädchen war anzusehen, dass das steinerne Gebäude in ihr ein Gefühl von Beklommenheit weckte. Elo´tah beschloss, für die Nacht um einen Schlafplatz draußen oder aber auf der Spitze des Turms zu bitten. Zwischen seinen hohen Mauern, in denen nur schmale Schießscharten etwas Licht hineinließen, würde ihre Freundin kein Auge zutun.

Gundur vom Weißfels winkte sie heran. «Bringt die Kiste hierher.», rief er. «Das ist mein Platz. Niemand wird sie hier anrühren. Ihr könnt dann Eurem Freund helfen. Das Maultier dürfte nach der Aufregung Schwierigkeiten machen. Es kennt diesen Platz nicht. Muss vom Hellen ins Dunkle. An einen unbekannten Ort. Da werden sie schnell nervös!»

Wirklich hörte sie vor dem Eingang das Brüllen und Geschrei einer heftig protestierendencEsah. Opappa versuchte ihre vierbeinige Freundin mit beruhigenden Worten und freundlichem Streicheln in den Stall zu locken. Der Lärm, mit dem das Tier seinen Protest verkündete, steigerte sich noch einmal. Wenn sie die Rufe vom Hof richtig deutete, trat und biss das Maultier vor Panik nach dem Händler.

Schließlich riss sogar dem sonst so sanften Kaufmann der Geduldsfaden. «Warte nur du verdammtes Vieh! Irgendwo muss ja die Lederpeitsche liegen. Was ist nur in dich gefahren. Man sollte meinen, du wärst noch ein dummes Fohlen!»

Eine weitere Stimme mischte sich in den Streit. Tief, fest und keinen Widerspruch gewohnt. «Lasst die Peitsche da, wo sie ist. So überredet Ihr sie nicht, hinein zu gehen. Ich bringe das Tier rein.»

Die beiden Mädchen beobachteten den Eingang. Auch die Soldaten unterbrachen ihre Tätigkeiten. Leise wetteten sie untereinander, wer als Erster hinkam. Zu Elo`tahs Überraschung setzten die Meisten auf das Maultier.

Wirklich erlosch der Lärm draußen schlagartig. Das Gebrüll verstummte von einem Augenblick auf den Nächsten. Die Stille danach wirkte beunruhigend. Die Elfe bemerkte, wie sich die Häarchen auf dem Arm aufstellten.

Als Erstes erschien der Kopf des Maultiers in der Türöffnung. Selbst von ihrem Standort konnte Elo´tah die hochgerollten Augäpfel sehen. Der Atem kam pfeifend, die Ohren lagen eng an. Die Beine trippelten beinahe auf der Stelle, aber mit jedem Schritt schob eine starke Hand im Nacken des Tieres es weiter in den Stall.

Ein letztes Mal stemmte Esah die Hufe gegen den Boden, dann brach der Widerstand. Mit einem tiefen Seufzer entspannte sich das Zugtier, ihre Haltung wurde weich und sie trat zögernd ins Innere des Turms. Sie beäugte die Umgebung, noch misstraute sie ihr. Bevor Elo`tah sie mit einem Lockruf überreden konnte, erhielt sie einen Klaps auf die Hinterhand. Mit einem kurzen Sprung stand das Maultier verdutzt im Stall und betrachtete die Szene, als wenn sie gerade aufgewacht wäre.

Hinter ihr kam ihr Bezwinger. Ein kräftiger Mann in Leder und Eisen. Die Rechte in einem unförmigen Handschuh. Ohne sich um das Tier zu kümmern, ging er zu Gundur vom Weißfels und nahm auf dem freien Stuhl neben ihm Platz.

Elo´tah überlegte, wer der Unbekannte sein könnte. Ihre magischen Sinne verrieten ihr, dass dort ein Feind des Elfenvolkes saß. Sie wusste plötzlich auch den Namen. Doch es war unmöglich. Der Mord lag mehr als vierhundert Jahre zurück. Und der Handschuh passte nicht zur Beschreibung.

«Sandezz», schrie sie. «Elfenschänder!» Und in den Augen des Mannes las sie, dass sie die Wahrheit erkannte.

***

Gundur vom Weißfels gab einem Soldaten ein Zeichen. Er schnappte nach drei wackligen Stühlen und stellte sie an den Tisch, an dem er zusammen mit Sandos saß.

«Ihr kennt Euch?» Mit einer Bewegung lud er Elo`tah, Mirgha und Opappa ein, Platz zu nehmen.

«Wir haben uns nie gesehen», antwortete Sandos.

Der Kommandant der Festung winkte erneut und der gleiche Kerl brachte einen Krug und drei Weinbecher. Mürrisch setzte er sie vor den Neuankömmlingen auf die zerkratzte Holzplatte und wandte sich ab. Ein warnendes Fingerschnippen holte ihn zurück. Seufzend schüttete der Soldat den Wein in die leeren Becher ein.

Bevor gehen konnte, erklang ein leises Knurren. Erschrocken füllte der Ärmste auch die Trinkgefäße vor Gundur und Sandos auf. Noch einmal zögerte er, dann stellte er den Krug neben die Weinbecher und ging.

«Ich lerne ihn an seit in paar Tagen an», entschuldigte sich der Kommandant.

«Was ist mit dem Vorgänger passiert», wollte Elo´tah wissen.

«Er trinkt den Wein an einem anderen Ort», entgegnete Gundur. Er schaute die Elfe an. «Ihr seid mir eine Antwort schuldig. Ich weiß gerne alles über meine Gäste!»

«Wir sind uns nie begegnet. Doch in den Liedern des Elfenvolkes kommt jemand von seiner Gestalt und Aussehen vor. Er tötete eine Königin der Waldelfen. Er schändete sie und warf ihren Leichnam den Speichelleckern, die ihm folgten, zum Fraß vor.

Er heißt bei uns Sandezz. Und wir haben ihm den Tod geschworen.»

«Sandos. Sandezz», sagte Gundur. «Klingt ähnlich. Wann war das?»

«In Menschenjahren? Mehr als vierhundert!»

«Dann kann er es wohl nicht sein», schnaubte vom Weißfels und nahm einen Schluck Wein. «Was erzählen die Lieder von seiner rechten Hand?» Er schaute Sandos an. «Verzeiht, wenn ich Euren Makel hier erwähne.»

Eine wegwerfende Handbewegung. «Ein Jagdunfall», lautete die Antwort des Angesprochenen.

«Also?» Der Kommandant schaute Elo´tah fragend an.

«Der Handschuh wird dort nicht erwähnt»!

«Ihr habt es gehört! Wie gesagt, ich weiß gern näheres über meine Gäste. Was treibt euch in den Wehrturm?»

«Mirgha und ich sind auf der Flucht vor den Zerstörern meiner Heimat und meiner Familie. Untote, wie die dort draußen. Aber schwer gerüstete Krieger, so mächtig, dass sie selbst magischen Waffen widerstehen können. Angeführt werden sie von Herkosh, einem Dämonendiener.»

«Und euer Ziel?»

«Ich bringe sie zurück zu ihrem Stamm. Mirgha dient dort als Priesterin. Sie muss rechtzeitig ankommen, um ein Ritual durchzuführen!»

«Ich habe davon gehört», knurrte Sandos. «Der Kreis der Steine. Aufgebaut um das Grab eines legendären Königs. Alle 49 Jahre wird eine weitere Steinsäule aufgestellt. Eure Freundin sollte den Zeitpunkt nicht verpassen.» Er grinste geringschätzig. «Wer weiß, ob sie das nächste Mal erlebt.» Er prostete dem Mädchen zu.

«Dann bleibt noch ihr, alter Mann.» Gundur schaute den Händler an.

«Opappa lautet mein Name. Ein Kaufmann. Aber ich habe mich zur Ruhe gesetzt. Nur ein bisschen Handel hier und dort. Mehr um der alten Zeiten willen.»

«Handel am Wehrturm. Besonders geschäftstüchtig scheint Ihr nicht zu sein. Da gibt es bessere Orte für Euer Geschäft.»

«Ich suche meine Ehefrau.» Er wies zum Tor. «Sie ... sie ist aus ihrem Grab geflohen. Ich will sie zurückbringen. Sie gehört da draußen nicht hin.»

Gundur krätzte sich am Kopf. Er fand eine Laus und zerdrückte sie. Nachdenklich betrachtet er den Blutstropfen, der aus ihr quoll. «Ihr habt selbstverständlich das Recht zu erfahren, warum ich hier bin.»

Er grinste. «Aber es ist besser, wenn es mein Geheimnis bleibt. Nehmt es als Privileg des Hausherrn hin. Viel wichtiger ist was anderes.» Der Kommandant schaute Elo´tah an. «Ihr seid im Besitz einer mächtigen Waffe. Ihr Einsatz da draußen war beeindruckend. Zeigt sie mir und beschreibt ihre Wirkung!»

Die Elfe holte den Stab aus dem Gürtel und legte ihn auf den Tisch. «Seine Kräfte sind beinahe erschöpft. Ohne die Hilfe meines Volkes kann ich sie nicht erneuern. Ein letzter Funke in ihr verhindert, dass ihre Macht erlischt. Aber bis auf diesen Rest, ist er erloschen. Bald wird auch er verschwinden. Dann ist er nur ein einfacher Holzstab.»

Gundur schaute Sandos an, der kurz an den Stab tippte und nickend zustimmte.

«Was führt ihr mit, Kaufmann, wollte der Kommandant wissen.

«Nichts, was von solcher Wichtigkeit wäre.» Er wies auf die Kisten. «Der letzte Rest. Etwas Handelsgut.» Er zeigte zum Stall. «Und natürlich Esah. Mein Maultier.

«Von dessen Qualitäten wir uns überzeugen konnten», lachte Gundur. «Und ihr Clanmädchen. Welche übernatürlichen Gegenstände führt eine Priesterin mit?»

«Nichts. Ich brauche die Nähe der heiligen Steine, um die Götter zu spüren. Ihr seht nicht mehr als ein einfaches Mädchen vor euch!»

«Keine magischen Objekte. Tränke. Waffen. Artefakte?»

«Ich sagte die Wahrheit.»

Ein fragender Blick zu Sandos. Der zögerte kurz. Ein unmerkliches Nicken.

«Wir wissen ebenfalls gern, mit wem wir es zu tun haben.» Elo`tah zeigte auf Sandos.

«Den Namen kennt Ihr», entgegnete der Angesprochene. «Mein Beruf ist schnell erklärt. Ich bin ein Kopfgeldjäger. Manche nennen mich auch Mörder.»

«Und ich verfüge über keine magischen Waffen oder Artefakte», fügte er grinsend hinzu. In aller Ruhe steckte er eine Pfeife an und blies die Rauchwolken gegen die Decke.

«Wen sucht Ihr in dieser abgelegenen Gegend? Wie wollt Ihr hier einen gesuchten Verbrecher finden?»

«Gesuchte Verbrecher bevorzugen solche Gegenden. Sie meiden gern gut bewohnte Städte und Landschaften. Aus Angst erkannt zu werden.»

«Und wen sucht Ihr», wollte Opappa wissen.

«Der Mann wird Rieser genannt. Wobei die Bezeichnung Mann ihn nur unvollkommen beschreibt. Er ist ein Teufel. Die Menschen nennen ihn auch den «Kannibalen». Er hat nach einer Entführung ein hohes Lösegeld erhalten. Dennoch tötete er die Tochter des Adligen. Es heißt, er habe das Kind nachher verzehrt. Jedenfalls schickte er die ausgekochten Knochen den Eltern in einem Sack zurück.»

«Ein Ungeheuer», antwortete der Kaufmann. «Ich hörte davon!»

«Er ist ein Riese. Noch einen guten Kopf größer als ich. Mit gewaltigen Muskeln. Ohne Skrupel und brutal. Jemand wie er wagt es nicht, sich in Städten oder Dörfern zu verstecken. Es gibt vage Hinweise, dass er hier im Norden stecken soll. Räubergeschichten zwar. Doch glaubhaft. Angeblich schützen ihn jetzt grob geschmiedete Eisenplatten. Gerüchten nach auf die Haut genietet oder genäht. Er verhüllt sein Gesicht unter einer Kapuze, um unerkannt zu bleiben. Aber ein schwerer Hammer, den nur er heben kann, verrät ihn. Deshalb bin ich hier!»

«Ich sah ihn», entfuhr es Mirgha. «Er gehörte zu den Bewaffneten, die ins überfielen, als wir den Steinpfeiler holen wollten. Die Beschreibung stimmt sehr genau.»

Sandos beugte sich interessiert vor. «Seid ihr sicher»

«Ein Ungeheuer. Von einem Dämon besessen. Es schimmerte unter der Kapuze. Ein unheimliches Glühen. Er begleitete Herkosh.»

«Gute Nachrichten», meinte der Kopfgeldjäger mit einem zufriedenen Lächeln. Er schaute vom Weißfels an. «Würde mich nicht wundern, wenn er hier gewesen wäre. Dem einzigen Ort, an dem er Proviant und einen sicheren Schlafplatz finden konnte.» Sein Blick bohrte sich in den Kommandanten. «Genau wie wir!»

Gundur wich ihm aus. Er überlegte für einen kurzen Moment, hob dann resignierend die Schultern hoch. «Kein Grund, es zu leugnen.» Er zeigte auf den Soldaten, der sie mit Wein bedient hatte. «Ein Mann mit dieser Beschreibung war hier. Er tötete den Vorgänger des ungeschickten Kerls dort. Wir fanden nur angenagte Knochenreste. Er floh, allerdings war die Burg zu dem Zeitpunkt noch nicht umzingelt.»

Zufrieden zündete Sandos die Pfeife erneut an. «Ich dachte es mir. Morgen früh werde Ich mich auf den Weg machen.»

Bei dieser Bemerkung zog der Kommandant die Augenbrauen hoch. «Vergesst Ihr nicht unsere faulenden Freunde vor den Mauern?»

Sandos paffte ein paar Rauchwolken an die Decke. «Der Wehrturm stammt aus der Zeit Königs Sheros dem Vierten.» Er kratzte sich den Hinterkopf, doch diesmal, ohne eine Laus heraus zu klauben. Ein alter ... sehr alter Bekannter erzählte mir von seinem Großvater, der beim Bau dabei war. Damals besaß die Burg eine größere Bedeutung. Der erste Kommandant war ein Mitglied der königlichen Familie. Daher bauten sie einen geheimen Fluchttunnel, um ihm im Fall der Fälle eine Fluchtmöglichkeit zu geben. Ich bin sicher, es gibt ihn immer noch!»

Gundur erbleichte. «Still! Senkt Eure Stimme!» Er schaute sich verstohlen um. «Ein schmaler Gang. Ich besichtigte ihn, als ich den Posten übernahm. Mein Vorgänger zeigte ihn mir. Er ist keinesfalls für gemeine Soldaten bestimmt. Oder fremde Besucher!»

Sandos lachte laut. «Ihr braucht ihn nicht zu zeigen- Ich finde ihn auch ohne Hilfe.» Mit einem Ruck stand er auf. «Ihr wart so freundlich, mir einen Schlafplatz zuzuteilen. Erlaubt, dass ich mich zurückziehe. Wir werden diesen Disput morgen fortsetzen.» Höflich verneigte er sich vor den Neuankömmlingen. Dann stieg er an einer der Leitern in den oberen Stock.

Der Kommandant zuckte mit den Schultern. «Er ist gefährlich. Vermutlich nimmt er es mit der ganzen Burg auf. Ich fürchte, Ihr werdet ebenfalls oben schlafen müssen.»

Elo`tah dachte an die Enge, die dort herrschen musste. Sie brauchte frische Luft und den Himmel über sich. «Gibt es ein Stockwerk darüber. Die Spitze des Turms?

«Es ist windig da. Kein Schutz vor dem Wind oder dem Wetter!»

«Dennoch wäre mir und Mirgha dieser Schlafplatz lieber.»

«Von mir aus. Zwei Frauen. Da ist es vermutlich besser, wenn Ihr abseits von den Soldaten schlaft. Sucht einen geeigneten Platz. Ich werde meine Männer noch einmal ermahnen, Euch in Ruhe zu lassen.»

Er schaute Opappa an. «Und Ihr?»

«Ich bin zufrieden mit dem Erdgeschoss. Die alten Knochen ... Ihr versteht! Die Leiter wird mir den Rücken vernichten. Ich schlafe bei meinem Maultier im Stroh. Das reicht mir.»

***

Dieser Rabe ließ sich nicht vertreiben, was immer auch Elo´tah tat, um den Vogel zu verscheuchen. Im besten Fall flog er ein Stück von den Zinnen des Wehrturms, kam aber sofort wieder und beobachte die Beiden.

«Ein schreckliches Tier», fluchte die Elfe. «Unheimlich. Das Auge wirkt beinahe menschlich.»

Die zwei Frauen verbrachten als Einzige die Nacht auf der Turmspitze. Es gab kaum Schutz vor dem Wind. Aber zu ihrem Glück regnete es nicht. Zusammengekuschelt unter einer Decke, sollten sie es schaffen, etwas Schlaf zu finden.

Es gab nur einen Zugang, eine solide Holzklappe, die jedoch keinen Riegel besaß, um sie zu verschließen. Eine Leiter führte nach oben. Im Stock drunter schlief der Großteil der Besatzung. Der Rest wachte auf den Mauern und hielt ein wachsames Auge auf die Untoten, die sich still verhielten und nur den Wehrturm beobachteten.

Ein Wachposten hatte versucht, auf die Plattform zu klettern, war aber, als er es vorsichtig wagte, den Kopf aus der Öffnung zu heben, vor dem wütenden Blick der Elfe zurückgewichen. Es schien, dass der Kommandant sein Versprechen einlöste und die Soldaten vom Leib hielt.

Die beiden Frauen krochen unter einer Decke zusammen und wärmten sich gegenseitig. Elo´tah beschloss, ihren Sinnen zu vertrauen, die sie vor jeder Gefahr warnen würden. Wer wusste schon, ob sie in denTagen ausreichend Schlaf bekamen.

Der unheimliche Kopfgeldjäger beherrschte ihre Gedanken. Die Ähnlichkeit mit dem Mörder, dem ihr Volk den Tod geschworen hatte, beschäftigte sie. Sandos und Sandezz. Die Namen glichen sich. Wie wahrscheinlich war es, dass es der gleiche Mann war. Mehr als vierhundert Jahre alt? Andererseits kannte er den geheimen Fluchtweg. Er sprach davon mit einer Gewissheit, als ob er selbst bei dem Bau dabei gewesen war.

Gut, dass der Kerl abseits Nacht verbrachte. Und dass auch der Kommandant ihm misstraute. Er half ihnen bestimmt, falls es Schwierigkeiten gab. Elo´tah beschloss, alle Probleme morgen anzugehen. Es wurde Zeit, neue Kraft zu schöpfen. Neben ihr schnarchte Mirgha leise. Das arme Kind musste völlig erschöpft sein.

Sie schloss die Augen und schlief schnell ein.

Es war kurz vor Mitternacht, als sie erwachte. Vergeblich versuchte die Elfe, sich zu bewegen. Feste Stricke fesselten sie an Händen und Füßen. Sie wollte ihre Freundin warnen, aber ein dicker Knebel verschloss ihren Mund.

***











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