Was lange währt ...

Wir nähern uns dem Finale mit großen Schritten. Doch noch immer hängen unsere Helden hinter dem Bluttor fest. Kaum, dass sie der Treppe des Wahnsinns entkommen sind, wartet eine neue Bedrohung auf sie.

Der Rattenkönig schickt seine tödlichsten Krieger, um die Gefährten aufzuhalten. Nur so kann er genügend Zeit gewinnen, um die Traumstadt zu zerstören,

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Bevor Hark reagieren konnte, fasste ihn Renetat an den Hüften und stürzte mit ihm über den Rand der Stufen in den Abgrund. Ihr Absturz dauerte nicht lange, doch der Aufprall war hart. Mit einem dumpfen Knall prallten sie auf den Boden hinter dem Bluttor.

Hark schaffte es trotz seiner Überraschung, Nead vor der Landung zu schützen. Er rollte sich ab, so dass der Straßenganove auf seinen breiten Schultern und nicht auf dem Steinboden landete.

An dem Ort, an dem sie zurückkehrten, hatte sich nichts geändert. Immer noch wartete die Treppe auf Neugierige, um sie in den Wahnsinn zu treiben. Wie bei ihrem ersten Besuch umwaberten fahle Nebel die Kupferplatte an ihrem Fuß. Nach wie vor versperrten schwere Balken das Tor, das sie in die Stadt bringen konnte.

Der Hüne brauchte ein paar Atemzüge, um wieder zur Besinnung zu kommen. Mit einem Schlag verschwanden die lockenden, verspottenden Stimmen in seinem Kopf. Er ertappte sich dabei, dass er sie vermisste. Aber ein Blick auf die mit Fratzen übersäten Treppenstufen brachte die Erinnerung an die quälenden Verlockungen zurück, denen er und seine Gefährten auf ihrem Weg hinauf ausgesetzt waren.

Es war nun Zeit, nach seinen Mitstreitern zu sehen.

Nead würgte weiterhin, aber seine Kraft reichte mittlerweile aus, sich langsam aufzurichten. Noch schwankte er leicht, sein Blick klärte sich jedoch mit jedem Atemzug.

Sein alter Freund Renetat, zog sich an eine der kleinen Steinsäulen, die die Kupferplatte begrenzten, hoch. Auch er wirkte ein wenig benommen. Ob es die Folge des Sturzes war oder der Wirkung der Stimmen in seinem Kopf, konnte Hark nicht einschätzen.

Für ihn stand fest, wäre er länger auf diesen verfluchten Stufen geblieben, der Wahnsinn hätte ihn gepackt. Nur mit viel Glück blieb ihm das Schicksal erspart, ein Teil jenes dämonischen Chors zu werden.

»Du hättest mich warnen können«, keuchte er und versuchte, Renetat mit flackerndem Blick zu fixieren.

»Da war keine Zeit mehr«, antwortete der Angesprochene. »Einen kurzen Moment lang fürchtete ich, dass der Sprung über den Treppenrand ins Ungewisse genau das war, was diese Stimmen von mir wollten. Einen Sprung in den sicheren Tod. Mein Verstand reichte gerade aus, eine Entscheidung zu treffen. Aber bis zuletzt wusste ich nicht, ob es die richtige war. Ein anderer Ausweg fiel mir nicht ein.«

»Es war meine Schuld«, räumte Hark ein. »Ich hätte nachdenken sollten, bevor ich einfach auf die Treppe gestiegen bin. Dir und Nead blieb keine Wahl, als mir zu folgen.«

»Es war ein Fehler. Aber das wissen wir erst jetzt. Nie habe ich von so einer Falle gelesen oder gehört. Wir sind wir entkommen. Und nur das zählt!«

»Wir hatten Glück«, stellte der Hüne fest. Er fasste wieder den Griff seines Bihänders so hart, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. »Wer weiß, ob es uns treu bleibt.« Dann schlug er Renetat auf die Schulter. »Vielleicht sollten wie uns endlich zur Ruhe setzen. Solange wir es noch können. Das war verdammt knapp!«

Sein Gefährte wollte antworten, aber ein Schreckensruf Neads unterbrach ihn. »Schaut, da geht was vor!«

***

Anghis schlug mit seiner riesigen Faust gegen die Wand. Er legte seine ganze Wut in den Schlag, so dass etwas von der steinernen Patina, die darauf lag, wie eine kleine Wolke aufstob. Die drei mächtigsten Menschen in diesen Mauern beeilten sich auf ihrem Weg zum wahren Herrscher der Dunklen Stadt. Jener Macht, die sie und ihre Bewohner vor der übrigen Welt verbarg. Deren Magie dafür sorgte, dass sie selbst tief unter der Erde mit Licht und Wasser versorgt wurde. Die Pflicht, Dinge zu regeln, die außerhalb seiner Fähigkeiten lagen, hatte er seinen Favoriten übertragen. Zu ihrem Anführer bestimmte er den Rattenkönig, den für seine Dienste eine besondere Belohnung erwartete.


Gerade an diesem Tag, das Produkt zahlreicher Vorbereitungen und Blutopfer, durfte es keine Verzögerung geben. Die Opfer waren auserwählt und die Zeichen standen günstig. Ihnen fehlte die Zeit, sich um die Eindringlinge zu kümmern. Was immer sie auch erreichten, es käme zu spät, um ihren Sieg zu verhindern.

Die Falle hinter dem Bluttor hatte versagt. Jetzt würden die Toten diese Aufgabe übernehmen.

Die Umstände waren auf ihrer Seite. Hastig eilte er weiter, das Gesicht versteinert. Niemand sollte sehen, wie Zweifel an ihm nagten. Am wenigsten die Macht, die am Ende des Gangs auf sie wartete.

***

Renetat fuhr herum, als er Neads Ruf hörte. Diesmal war es die Kupferplatte, die auf ihr Eindringen reagierte. Der Nebel auf ihrem Boden verdichtete sich, schmale Ausläufer tasteten sich zu den vier Eckpfeilern. Dabei zischten und schrien sie wie Wasser auf einer heißen Pfanne. Bald bildeten die Linien ein Zelt aus Licht und Dunst über der Platte.

In seinem Inneren erkannte Renetat eine Kammer, deren Mauerwerk ihm bekannt vorkam. Es dauerte eine Weile, bis es ihm wieder einfiel. Die Bauweise erinnerte ihn an die Architektur unter der Arena, in der er vor kurzer Zeit um sein Leben kämpfte.

Auch Nead schien sich zu erinnern. »Das ist die Leichenkammer mit den toten Gladiatoren. Ich habe Dich dort gesucht, Renetat!«

Renetat brauchte eine Weile, bis ihn die Erkenntnis zwei Schritte zurückgehen ließ. »Bei den Göttern. Jemand hat sie zum Leben erweckt.«

Wirklich wartete unter dem Nebel- und Lichterbogen eine große Anzahl Leichen in allen Stadien der Verwesung. Bekleidet wie in dem Moment, in dem sie starben. Mit den gleichen Waffen in starren Händen, mit denen sie gekämpft hatten. Rostig und beschädigt, doch immer noch gefährlich und tödlich im Besitz eines erfahrenen Kämpfers. In ihren Augen brannte die Wut wie kleine Flammen, ihr brennender Blick fixierte die drei Gefährten, so dass bei niemand Zweifel aufkamen, wer ihr Ziel war.

Renetat erkannte sogar den Arenawächter, den er getötet hatte. Aber in dessen Gesichtsausdruck lag keine Regung, die ein Widererkennen andeutete. Noch warteten die Untoten unter dem fahlen Licht, als ob das Tor zu ihren Opfern noch nicht vollends geöffnet war.

Hark brüllte den lebenden Leichen seine Herausforderung zu. Mit seinem Bihänder in der Hand, das Gesicht und die Arme von Narben gezeichnet, sah er aus wie ein Kriegsgott. Seinen Kriegsruf beantworteten seine Gegner mit einem wütenden Gebrüll. Noch ließ sie das Dämonentor nicht aus seiner Gewalt. Aber sie schienen den Kampf herbei zu sehnen. Renetat durchzuckte der Gedanke, dass sie ihn ersehnten, da sie sich durch eine unbekannte Macht um ihr Ende betrogen fühlten.

Hinter den vordersten Untoten sammelte sich eine mit jedem Augenblick größer werdende Menge an angriffslustigen Zombies. Sie schwangen ihre Waffen und ließen kein Auge von ihren Opfern. Noch fesselten sie unsichtbare Mauern auf der anderen Seite des Tors, das sie aus der Leichenkammer der Arena zum Bluttor schickte. Renetat vermochte nicht abzuschätzen, wann die letzten Barrieren fallen würden. Selbst mit Harks ungeheuren Kräften besaßen sie auf lange Sicht keine Chance gegen diese Übermacht.

Ein seltsames Summen erfüllte den Raum. Es kam von den vier niedrigen Steinsäulen an den Ecken der Kupferplatte. Kleine Steinchen und Staub wirbelte es auf und vertrieb den Nebel, der bisher die Platte bedeckte. Das Geräusch schwoll an, bis sich Renetat die Ohren zuhalten musste. Dann, mit einem brüllenden Krachen, rissen die Fesseln, die das Heer der lebenden Leichen auf der anderen Seite des Tors gehalten hatte.

Nach dem ungeheuren Lärm klang das Knarren und Knirschen, das Scheppern und Schlurfen, mit dem die Zombies sich den drei Gefährten näherten, um so bedrohlicher. Die Untoten besaßen keine Eile, dachte Renetat. Wohin sollten ihre Opfer auch entfliehen.

Hark fixierte bereits den vordersten der Angreifer, einen samarischen Schwerkämpfer in seiner traditionellen Schuppenrüstung. Die Spitze der Lanze, die ihm in der Arena den Tod gebracht hatte, ragte deutlich sichtbar aus seinem Brustkorb.

Renegat sah, wie sich der Hüne auf den ersten Ausfall vorbereitete. Heute musste jeder für sich alleine kämpfen. Diese dumpfe Masse aus Knochen, Metall und Leder kannte nur ein Ziel. Das eigene Ende mit dem Tod der drei Gefährten zu erkaufen. Da half kein Tricksen, kein Täuschen wie bei einem Trupp angriffslustiger Sterblicher. Am hinteren Ende der Angreifer erkannte er Leichen, die bereits stärker verwest waren. Sie krochen auf Beinstümpfen auf ihre Opfer zu. Andere zogen sich ohne Beine mit ihren zu Krallen verformten Händen kriechend heran. Er wusste, diese Gegner würden sich nach einer Verwundung nicht zurückziehen.

Aus den Augenwinkeln beobachtete er Nead. Der bedrohte mit seinem Schwert die Front der Untoten, aber seine Haltung verriet, dass er wenig Hoffnung hatte. Zumindest besaß er so viel Geistesgegenwart, sich mit dem Rücken zur Treppe des Wahnsinns zu stellen. So brauchte er keinen Angriff aus dieser Richtung zu fürchten.

Das brachte Renetat auf eine Idee. Ihre Ausführung verlangte Ungeheures von seinen Freunden und der Erfolg war ungewiss. Doch selbst ihre Erfahrung im Schwertkampf konnte sie in dem Duell nicht vor einer Niederlage bewahren. Früher oder später unterlagen sie der Übermacht.

Er stellte sich neben Hark, der ihn fast unwillig anknurrte. Dessen Sinne waren auf dem Kampf ausgerichtet. Jede Verzögerung ärgerte ihn. Genau wie sein alter Freund machte er sich keine Illusionen über den Ausgang. Er wollte nur seine Haut so teuer wie möglich verkaufen.

Renetat versuchte mit einem beinahe sanftem Stoß seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. »Hark, wir haben nur eine Chance, wenn wir das hier überstehen wollen!«

»Nimm mich nicht auf den Arm!« Der Hüne presste die Worte heraus, er wagte es nicht, ein Auge von den heranrückenden Untoten zu lassen. »Mach schnell! Wohin?«

»Klingt seltsam, alter Freund. Aber wir müssen zurück auf die Treppe!«

»Bist du von Sinnen! Hast Du schon vergessen, was uns dort erwartet? Da lass ich mich lieber zerstückeln. Für mich war immer klar, dass ich mit dem Geschmack meines eigenen Blutes auf den Lippen sterben würde. Das kann ich akzeptieren. Auf die Treppe gehe ich nicht mehr. Hast Du Lust ein Bestandteil dieses wahnsinnigen Chors zu werden? Ich nicht. Und Nead bestimmt auch nicht!«

»Gutes Thema. Du müsstest unseren neuen Freund mit einem herzlichen Ruck mitnehmen. Keine Zeit, ihm das zu erklären.«

»Du bist sicher, dass das eine gute Idee ist? Du hast diese Stimmen selbst erlebt!«

»Ehrlich, alter Freund. Ich bin nicht sicher. Du wirst mir vertrauen müssen.«

»Auf drei?«

»Nein. Sofort!«

Hark verlor keine Zeit, denn die Horde Untoter war bis auf Schwertweite herangeschlurft. Auf seinem Weg auf die verfluchte Treppe schnappte er sich Nead, der ihn verwunderte anschaute, aber vor Verblüffung nicht reagierte. Erst auf den Stufen riss er sich los und wollte zurücklaufen. Der Hüne packte ihn erneut und ließ den heftig Strampelnden nicht los.

Renetat eilte den Beiden hinterher und beobachtete scharf, welche Reaktion die Zombies auf ihre Flucht zeigten. Ihr dumpfer Geist schien die Gefahr, die von den Stufen ausging, nicht zu begreifen. Stoisch und mit schleppenden Schritten folgten sie den Abenteurern, die mit zusammengebissenen Zähnen rückwärts auf der Treppe hochschritten. Sie behielten ihre Gegner im Auge, ab und an wehrten sie einen vorschnellen Angriff ab.

Renetat hoffte, dass der stumpfe Verstand der lebenden Toten, der nur auf ein schnelles Blutopfer aus war, dem Chor der Dämonenfratzen nur wenig Widerstand bot. Deren Attacke auf ihren Geist setzte in dem Moment ein, in dem die Drei die Falle betraten. Besonders Nead litt unter den Vorstellungen, die sie hinter seiner Stirn erzeugten. Bald kniete er und erbrach sich. Hark zog ihn jedes Mal, wenn er hinaufschritt, mit nach oben. Aus eigener Kraft war er nicht mehr dazu in der Lage.

Die vordersten Untoten kamen in Reichweite und der Hüne schlug die ersten Köpfe und Glieder ab. Angesicht seiner Schnelligkeit und brutalen Körperkraft besaßen die Zombies keine Chance. Einer nach dem anderen fiel und stürzte die Stufen hinab. Doch bevor er ihr Ende erreichte, verging er in einem leisen Zischen. Ein neues Opfer der Dämonenfratzen.

Renetat half ihm mit seinen Säbeln. Er verfügte mit diesen relativ kurzen Klingen nicht über die Reichweite seines Freundes mit seinem mächtigen Zweihänder. Seine Aufgabe bestand darin, die Angreifer, die es schafften, den kräftigen Hieben des Schwertes zu entkommen, niederzuschlagen. Bald kämpfte er, wie seine Gefährten, gegen zwei unterschiedliche Gegner gleichzeitig. Vor ihm die Masse der Untoten, die ihn mit Eisen und Stahl angriffen. Im selben Moment versuchten die Stimmen in seinem Kopf, ihn in den Wahnsinn zu treiben.

Der Einfluss der Stimmen beschränkte sich nicht nur auf die Lebenden. Immer wieder verging einer der Zombies, bisweilen sogar mitten in einem Schwerthieb. Auch dort forderten die Dämonen ihre Opfer.

Doch es half nur wenig, den Andrang der Untoten zu stoppen, bestenfalls verlangsamte es die Flut der Angreifer. Die Abenteurer konnten von ihrer Position beobachten, wie unter ihnen aus dem fahlen Nebel Körper um Körper quoll . Ein steter Strom lebender Toten verfolgte sie die Treppe hinauf. Jeder von ihnen gerüstet und bewaffnet. Ohne Hilfe der Dämonen würde sie diese Flut überrollen.

Die größten Probleme hatte Nead. Im Duell Mann gegen Mann war er der Schwächste der drei Gefährten. Ihn belasteten die Flüsterungen und Versprechungen der Dämonenstimmen am meisten. Der Straßenganove rang um sein Gleichgewicht, sein Gesicht war leichenblass, so dass sich Renetat sehr große Sorgen um ihn machte. Mittlerweile zweifelte er, ob der Rückzug auf die Treppe des Wahnsinns eine so gute Idee gewesen war.

Da er Hark bei seinem Kampf half, konnte er ihr neustes Mitglied nicht immer im Auge behalten. Erst als der Zustrom neuer Angreifer für einen Atemzug stoppte, fand er die Gelegenheit, sich um ihn zu kümmern. Zu seinem Entsetzten beobachtete er Nead, der sich schwankend über den Rand der Treppenstufen beugte. Um nicht herunterzufallen, stützte er sich auf dem Schwert ab, denn er benötigte viel Kraft, um den Dämonen in seinem Kopf zu Wiederstehen.

Renetat folgte dem Blick des Straßenganoven. Die Kämpfer waren noch nicht weit hinaufgestiegen. Die Kupferplatte mit ihren vier Steinsäulen war von ihrer Position aus deutlich zu erkennen. Aus der Mitte der Platte schoben sich weitere Untote hervor. Der Vorrat an Zombies schien unerschöpflich zu sein. Zu seinem Entsetzen drängte sich gerade der Gladiator nach oben, den er vor kurzem mit eigener Hand in der Arena getötet hatte.

Zu spät bemerkte er, dass Nead seine letzten Reserven aufgebraucht hatte. Er konnte den Dämonen offenbar nicht mehr widerstehen. Ohne einen Laut stürzte der Abenteurer über den Rand der Treppe, nur ein leises Klatschen begleitete seine Landung, nur wenige Schritte von der Kupferplatte entfernt.
Renetat wehrte zwei wütende Hiebe ab. Eine galt seinem Kopf, der zweite ging knapp an der Deckung des Hünen vorbei. Im allerletzten Moment gelang es ihm, das Schwert des Zombies beiseite zu schlagen.

Er verlor Nead dadurch für einen Wimpernschlag aus den Augen. Als er ihn wiederfand, rannte der Straßenganove wie ein Wahnsinniger auf die Quelle des nie versiegenden Zustroms an Untoten zu. Er schlug Haken wie ein Kaninchen, entkam nur knapp wütenden Hieben und Stichen und erreichte endlich die Kupferplatte.

Mit einem Schrei hob er sein Schwert und zerschmetterte es auf eine der Steinsäulen. Dann ging er zu Boden, sein Schlag jedoch zeigte eine unerwartete Wirkung. Es war erst nur ein feiner Riss in der Oberfläche der Säule, aber bald vergrößerte er sich. Blitze und feurige Bänder schossen aus den Lücken, vereinigten sich mit anderen, bis die Ordnung der Linien, die das Lichtzelt über der Platte bildeten, plötzlich zerbrach.

Mit einem kurzem Bellen zerbarst die Kupferplatte, die Steinsäulen zersplitterten und unzählige Fragmente zischten durch die Luft. Die Wucht der herumfliegenden Geschosse traf auf die Horde der Zombies und durchschlug die verwesenden Körper wie dünne Schieferplatten. Zu ihrem Glück befanden sich die Gefährten bereits zu hoch auf den Stufen. So erreichte sie der tödliche Hagel nicht.

Renetat seufzte, als die Zahl ihrer Gegner von einem Moment auf den nächsten auf Null sank. Das Tor, durch das die Untoten in ihre Welt traten, verschwand in dem Augenblick, in dem die Platte zerbrach. Er musste gestehen, dass Neads mit seiner Entscheidung ihr Leben rettete.


***


Kommentare

  1. Durchatmen...
    Das Kapitel war wieder so spannend geschrieben, dass man am Ende kaum glauben kann, dass man es schon wieder zu Ende gelesen hat..Dabei war es dann einerseits lang.. andererseits schon wieder viel zu kurz.
    Zum Glück endet es mit einer eindeutigen Aussage: Sofern Renetat und Hark es von der Treppe schaffen, ist die Gefahr vorüber - erstmal..
    Herzlichen dank an Nead, der - aus welchen Gründen auch immer - die Idee hatte, in seinem, Zorn auf die Platte einzudreschen. Diesmal war es sein Verdienst, dass die Gefahr ein Ende hat.

    Natürlich dürfte es dem Herrn der Stadt und seinen Obersten kaum gefallen, dass auch die zweite Falle nicht gegriffen hat und die Drei nach wie vor frei und vor Allem lebendig am Bluttor stehen.
    Sie werden sicherlich nicht lange rasten, bevor sie weitere Schritte unternehmen - keine im Sinne des Rattenkönigs.
    So bleibt also wieder nur abzuwarten, was das neue Kapitel bringt. Vieleicht wird es wieder etwas ruhiger, ein Druchschnauf-Kapitel, aber... können sich das unsere drei Helden überhaupt noch leisten ?
    Zügig weiter geht es in Richtung Finale und wieder ist der da, der Zwiespalt.. sehnt man es herbei.. oder möchte man viel lieber noch mehr lesen, von den Abenteuern ?
    So geht es einem nur, wenn das Buch erstklassig geschrieben ist.. Herr Auto.. wissense Bescheid.. gut gemacht :-)

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