Ein kleiner Sprung in den Wilden Westen! -12-

Heute verlassen wir die Welt von "Eisen und Magie" und schauen nach, was unsere Helden aus "Jason Derringer: Der Pfade der Rache" erleben.

Kennedys Flucht hat ein schnelles Ende gefunden zu haben. Jerry Silver und sein Freund Fuchs fliehen vor ihren Verfolgern in die Wüste.

Zeit und Gelegenheit, etwas Ruhe in die Sache zu bringen. Zumindest ein bisschen!

Viel Spaß mit dem neusten Kapitel aus "Jason Derringer: Der Pfad der Rache"!

Das letzte Kapitel findet Ihr unter diesem Link, die älteren als .pdf auf der Seitenübersicht.

Zur Erinnerung:

Jerry Silver und sein indianischer Freund mussten aus Snow City fliehen. Dort verbarg sich Jello Synner, der Mörder seiner Ehefrau. Ihre Flucht führte sie in die Wüste und in die Hände eines Trupps Mescaleros auf einem Beutezug.

Dem Kopfgeldjäger Kennedy, der ebenfalls auf der Suche nach Jello ist, gelang die Flucht aus dem Gefängnis. Aber nun jagt ihn die Stadt als angeblichen Mörder des Sheriffs. Bald drückt ihn eine harte Hand zu Boden. 






***


Erst krächzte ein Käuzchen zu seiner Linken. Schlaftrunken und unwillig, als ob ein Störenfried seinen Schlaf störte. Zu seiner Rechten klang das kurze, scharfe Kläffen eines jungen Kojoten, der einen anderen Welpen zurechtwies.

Doch sein scharfes Ohr ließ sich nicht täuschen. Das waren keine Tiere, da ahm-ten Menschen die Geräusche der Wildnis nach. Knapp außer Schussweite erho-ben sich wie auf Kommando vor ihm zwei Mustangs aus dem Sand. Dort hatten sie unter einer Decke auf diese Kommandos gewartet, antworteten mit leisem Prusten und wirkten sehr entspannt.

Vier Finger zog sein Gewehr aus dem Futteral, gelber Vogel umkreiste sie mit wachsamen Augen, er hielt seine Schusswaffe bereit, suchte die Besitzer der Pferde. Sein Häuptling brauchte nicht zu suchen. Das Versteck der Pferde verriet ihm, wo sich ihre Gegner befanden.

Er bildete mit seinen Leuten den Schaft eines Pfeils, die reiterlosen Mustangs standen an der Spitze. Die Männer, die die Falle zuschnappen ließen, lagen an den äußeren Kanten der Pfeilspitze. Knapp innerhalb der Reichweite eines guten Ge-wehrs.

Ein Weißer und ein Indianer schälten sich aus dem Sand, unter dessen dünnen Decke sie sich bis zu diesem Zeitpunkt verbargen. Er und seine Leute lagen in ihrem Kreuzfeuer.

Jetzt bemerkten auch seine Männer, wohin sie ihr Anführer gebracht hatte. Sie zogen ihre Waffen hervor. Nicht alle besaßen Gewehre, obwohl der Bürgerkrieg eine Menge Gewehre und Revolver ins Land spülte. Aber die wenigsten fanden bisher ihren Weg zu den Mescaleros.

Ihre Gegner heute verfügten auch diesmal über die besseren Schusswaffen. Neben jedem lagen zwei langläufige Büchsen auf der Decke. Der Weiße packte in diesem Moment zwei große Pistolen aus Satteltaschen. Vier Finger erkannte die beiden übereinander angebrachten Läufe. Weitere vier Schüsse, abgegeben von einem Mann, der sie ruhig fixierte.

Neben dem Indianer lagen ein Revolver und eine Wurfaxt. Weitere sechs Schüsse gegen ihn und seine Leute. Der Häuptling und sein Spurenleser schauten sich an, tauschten einen stummen Blick. Auch Gelber Vogel erkannte den Ernst der Lage und wartete auf eine Entscheidung.

Vier Finger winkte den jüngsten seiner Mescaleros heran. Regensohn trug die traditionelle Kriegslanze, eher eine Zeremonialwaffe, als eine wirkungsvolle Waffe für ein Gefecht. Der junge Krieger trug sie mit Stolz, die Ehre einen lebenden Gegner mit ihr zu berühren galt als höher als seine Tötung.

Der Häuptling hoffte auf diese Weise, den Übermut dieses Heißsporns zu dämpfen. Im Rat der Krieger führte Regensohn die hitzigsten Reden, wenn um den Widerstand gegen die erdrückende Übermacht der Weißen ging.

Auch jetzt blitzten seine Augen voller Wut, als er zu den beiden Anführern ritt. Zum ersten Mal roch der junge Krieger die Aussicht auf einen Kampf. Man konnte es seinem Gesicht ablesen, Regensohn hoffte, endlich seine Qualitäten als Kämp-fer beweisen zu können.

Vier Finger wog die Situation mit der Erfahrung vieler Kämpfe, vieler Niederla-gen ab. Noch ein verlorenes Gefecht wollte er seinem Stamm nicht zumuten. Er brauchte einen Sieg, aber nicht um jeden Preis. Der Blutzoll, den seine Männer in den letzten Jahren zahlen mussten, überstieg die Reserven seines Stammes. Doch er fürchtete, dass er die jungen Krieger nicht zurückhalten konnte.

Zwei einsame Kämpfer gegen eine mehr als fünffache Übermacht. Und dort lockten vier gute Gewehre und zwei ausgezeichnete Mustangs.

***

Kennedy versuchte mit aller Gewalt sich gegen den Druck der Hand zu wehren, aber der unbekannte Gegner setzte sein ganzes Gewicht ein. Bald gab der Kopfgeldjäger auf. Er sah ein, dagegen kam er nicht an.

Er strengte seine Sinne an, um herauszufinden, um wen es sich handelte. Auch sein Kontrahent schnaufte angestrengt, seine Kräfte ließen ebenfalls langsam nach. Doch die Stimmlage irritierte ihn, das klang nicht nach einer rauen Kehle. Dazu stieg ihm der Geruch von Waschpulver und Seife in die Nase. Seine letzten Zweifel schwanden, als sein Gegner ihm hastig ins Ohr flüsterte: „Bleiben Sie ruhig. Ich bin es. Mrs. Hakins. Die Frau, die Synner zur Witwe gemacht hat. Kriechen Sie in mein Zelt. Gleich hier rechts von ihnen. Dort werde ich Sie verstecken! Ich weiß auch, wo Ihr Pferd ist.“

Kennedy seufzte dankbar. Leise kroch er unter die Zeltwand, zunächst einmal be-fand er sich in Sicherheit. Fürs erste konnte er verschnaufen und seine Flucht planen. Aber seine wichtigste Sorge war nun, seinen Gaul zu finden und Synner zu verfolgen.

***

Poppy machte es sich gemütlich. Er fand sogar ein wenig Tabak und verwendete eine Menge Zeit und Sorgfalt darauf, seine Pfeife zu stopfen. Der Lärm in der Zeltstadt legte sich langsam. Ein Trupp Reiter verfolgte den Dandy aus dem Süden und seinen Indianerfreund auf ihrer Flucht durch die Wüste. In einigen Stunden brachen die übrigen Männer auf, um Synner auf ihrem Ausflug über die Grenze zu begleiten.

Und dieser verdammte Kennedy trieb sich immer noch hier rum. Ob er wirklich den Sheriff ermordete, da hatte nicht nur Poppy seine Zweifel. Gab keinen Grund dafür. Jeder wusste, dass er nach einem Frühstück von dem Gesetzeshüter entlassen worden wäre. Aber wer weiß, was in dem Kopf von so einem verrückten Kerl vor sich ging.

Hatte der Witwe Hakins das Geld für eine würdige Beerdigung ihres angeblichen Ehemanns geschenkt. Na ja, bei ihm sind sie jedenfalls nicht vor dem Traualtar getreten, dachte er. Als wenn der alte Säufer so einen Aufwand verdiente. Mit den fünfzig Dollar konnte man etwas Besseres anfangen. Seine Kirche benötigte dringend ein paar anständige Stühle und das ein oder andere Loch in der Zeltwand sollte geflickt werden.

Zumindest durfte er bei seiner kleinen Gemeinde in Snow City bleiben. Keinen Ausflug in die Wüste, um die Flüchtigen zu jagen. Keinen langen Ritt rüber nach Mexiko, um den dreckigen Mex das Fürchten zu lehren.

Dann stand er sich besser, wenn er das Wohlwollen der Brüder Synner gewinnen wollte, hier auszuharren und des Nachts die Pferde zu bewachen. Gab ein gutes Handgeld dafür, offenbar hatte der Doc seine übrigen Leute für andere Aufgaben eingespannt.

Und wo auf einmal Jello auftauchte? Mal war er tot, dann ritt er durch Snow City, als ob nichts gewesen wäre.

Sollte nicht sein Problem sein. Er diente dem Herrn und den Lämmern seiner Gemeinde. Allen, die reinen Herzens dem Pfad der Bibel folgten und ihr Geld mit der Kirche und ihren Jüngern teilten.

Zufrieden zündete er sich mit einem Streichholz seine Pfeife an. Die Flamme leuchtete auf und blendete ihn für einen Augenblick. Er verlor seine Nachtsicht und ahnte nur schemenhaft, dass sich Gestalten dem Pferch näherten.

Der Reverend zog seinen alten Revolver und spannte den Hahn. Das Geräusch, mit dem er ihn nach hinten zog und feststellte, klang wie eine Warnung. Sofort hielten die Unbekannten an. Langsam kehrte seine Sicht zurück, da standen zwei Weibsbilder. Recht kräftige Figuren in weiten Kleidern und Kopftuch. Jetzt erkannte er auch die Frau, um die eben noch seine Gedanken kreisten.

„Mrs. Hakins. Was treiben Sie und Ihre Freundin um diese Zeit bei den Gäulen. Haben Sie nichts von der Schießerei mitbekommen. Es gab Tote und Verletzte. Es ist zu gefährlich, sich in der Nacht hier rumzutreiben.“

Beruhigt ließ er den Hahn seines Colts in die Ruhestellung fallen. Trotzdem wollte er wissen, was die Frauenzimmer bei den Pferden suchten.

„Meiner Freundin geht es schlecht“, antwortete die Witwe Hakins. Um ihre Worte zu bestätigen, sackte die zweite Frau mit einem leisen Klagelaut zusammen und fiel auf die Knie. Würgend hielt sie ein Taschentuch vor ihr Gesicht.

„Bitte helfen Sie mir, Reverend. Ich appelliere an Ihre Christenpflicht. Ich kann die Ärmste alleine kaum stützen. Sie ist wirklich sehr ... äh kräftig.“

Wenige Minuten später wachte Poppy mit dröhnendem Schädel auf. Er schmeckte ein dreckiges Tuch, das so tief in seinem Rachen steckte, dass er lediglich leise stöhnen konnte. Arme und Beine band ein fester Strick zusammen. Hilflos musste er zusehen, wie der Kopfgeldjäger die wehrlose Witwe neben ihm ebenfalls fesselte. Sie wand und drehte sich, aber gegen die überlegene Körperkraft des Mannes kam sie nicht an.

„Sie haben versprochen mir nichts zu tun“, hörte der Reverend sie klagen. „Wenn ich alles tue, was sie mir sagen. Sie haben es versprochen!“

„Ruhe! Oder soll ich Dir die Zähne ausschlagen!“ Drohend hob Kennedy seinen Revolver. Unter der Drohung zuckte die arme Witwe zusammen und ließ sich widerstandslos knebeln.

Für einen Moment glaubte Poppy zu sehen, dass die beiden sich zu zwinkerten. Doch vermutlich irrte er sich und das Flackern des kleinen Feuers, mit dem er sich während seiner Nachtwache wärmen sollte, täuschte ihn. Neben Mrs. Hakins la-gen die Frauenkleider, die der Kopfgeldjäger angezogen hatte, um ihn zu täuschen. Was für ein brutaler Mensch. Zwang eine Frau, die gerade ihren Mann verloren hatte, mit der Waffe, ihm bei seiner Flucht aus dem Gefängnis zu helfen.

Voller Abscheu wollte er ausspucken, erinnerte sich aber rechtzeitig daran, dass ein Knebel in seinem Mund steckte, und verzichtete darauf. Mit rollenden Augen beobachtete er Kennedy, wie der sein Pferd unter den anderen Gäulen heraussuchte und sattelte. Dann holte er seine Sachen, die er in der Nähe des Pferchs abgelegt hatte und stieg in den Sattel.

Bevor er fortritt, beugte er sich noch einmal zu Poppy herunter. „Sorry, doch ich habe was in Pride zu erledigen, was keinen Aufschub duldet. Und damit Ihr es wisst, Jello Synner hat den Sheriff erstochen. Ihr könnt in seinem Büro die Nachricht finden, die er vor seinem Tod geschrieben hat. Die letzten Worte eines toten Mannes.“

Dann wandte er sich an die Witwe Hakins. „Tut mir leid, Lady. Ich hätte Euch nicht mit dem Colt bedrohen dürfen. Euer Pech, dass ich über Euch bei meiner Flucht gestolpert bin. Sollte ich jemals zurückkehren, werde ich es wieder gut machen!“

Noch einmal drehte er sich zu Poppy um. „Und bei Euch auch. Und passt mir auf diese Dame auf. Wehe, ich höre etwas anderes!“

Nach diesen Worten verschluckte ihn die Dunkelheit. Der Reverend lauschte sei-nen Hufschlägen, wenn ihn nicht alles täuschte, ritt Kennedy zurück nach Pride. Seufzend ergab er sich in sein Schicksal und machte es sich so bequem, wie es die Fesseln elaubten..In weniger als zwei Stunden sollte seine Ablösung eintreffen, dann würde die Flucht des Kopfgeldjägers ein schnelles Ende finden.

Er überlegte, ob er den Hinweis über die Nachricht des ermordeten Sheriffs igno-rieren konnte. Sich mit den Synner-Brüdern anzulegen, war keine gute Idee. An-dererseits, hatte die alte Hakins alles mitbekommen. Und dieses Klatschweib hielt bestimmt nicht still.

Poppy schloss die Augen. Darüber würde er sich später Gedanken machen. Er beschloss, die Wartezeit für ein Nickerchen zu nutzen. Besser, als für nen Dollar auf die verdammten Gäule aufzupassen.

***

Vier Finger wartete, bis Regensohn sein Pferd neben ihm anhielt. Er nahm ihm die Kriegslanze ab und stieß ihre Spitze tief in den Sand.

„Wir verhandeln?“ Vor Ärger sprühte dem jungen Krieger der Speichel aus dem Mund. „Wir sind in der Überzahl! Ist der Mut aus deinem Herzen geflohen. Sind die Mescaleros zu Weibern geworden, die den Knall eines Gewehrs fürchten!“

Vier Finger preschte so schnell mit seinem Pferd heran, dass er ihn beinahe überrannte. „Es ist nicht das Geräusch des Schusses, das wir fürchten müssen. Es ist das dumpfe Klatschen, wenn die Kugel den Körper eines Mescalero trifft. Kennst Du es, Welpe!“

„Ich fürchte es nicht!“

„Niemand fürchtet es. Wir nicht. Und diese beiden Männer da draußen auch nicht. Ich wünschte, solche Männer ritten mit uns. Und keine kläffenden Welpen!“

Regensohns Gesicht lief rot an vor Zorn. Seine Augen suchten andere Mescaleros, junge Krieger, deren eigene Ungeduld bei den Streitgesprächen offen zu Tage getreten waren. Der ein oder andere erwiderte diesen Blick, fasste seine Waffe fester und wartete nur auf ein Zeichen, eine Geste, dass sie ihren Angriff starteten.

Vier Finger entschloss sich, einzugreifen. Jeder der beiden Fremden konnte viermal sein Gewehr abfeuern, bevor ihn seine Leute erreichten. Aus ihrer Schussposition und mit ruhiger Hand trafen vermutlich alle Kugeln. Die Reiter, die die Strecke überlebten, standen insgesamt zehn weiteren Schüssen aus kurzer Distanz gegenüber. Nicht jeder würde ein Opfer fordern, sobald seine Männer nah genug rangekommen waren, sanken die Chancen der Zwei sehr schnell.

Der Häuptling rechnete mit mehreren Toten und Verletzten auf seiner Seite. Die Zeiten, in denen Indianer voller Kampfesrausch wie blind gegen eine Wand aus Kugeln anritten, kannte er gut. Vier Finger hatte noch das Bild der zerschossenen Körper, der sterbenden Pferde vor Augen. Er roch den Geruch des Bluts, der auf-gerissenen Eingeweide und der Angst, dass selbst nach einem siegreichen Gefecht über dem Schlachtfeld hing. Erinnerte sich an das Stöhnen der Verwundeten, die Schreie der Mustangs und das Krächzen der Geier, wenn sie zu einem Festmahl landeten.

Nicht für zwei Reitpferde und eine Handvoll Waffen!.

Regensohn zog die Kriegslanze heraus, aber er reagierte nicht schnell genug. Vier Finger hieb ihm den Kolben seines Gewehrs über den Kopf, so dass er benommen in den Wüstensand fiel. Dann richtete er seinen Blick auf die Mescaleros, die bereit waren, dem Kriegsruf des jungen Indianers zu folgen.

Der Häuptling stellte sich seinem schwersten Gefecht. Er musste ihn ohne eine Waffe, nur mit der Autorität seiner Jahre und Erfahrung gewinnen. Gegen seine eigenen Leute.

Ihm schien, als ob die Wüste für einen Moment den Atem anhielt, dann zügelten die Mescaleros ihre Pferde. Vier Finger gewann seinen wichtigsten Kampf.

Als seine Stammesbrüder wieder ihre alten Positionen einnahmen, drehte er sich zu dem fremden Indianer, der genau wie sein Partner nach wie vor schussbereit wartete.

Er bewegte die Spitzen seiner Zeigefinger zusammen und stieß anschließend den Rechten Finger nach oben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit kannte der Angesprochene die Zeichensprache ihres Volkes und wusste um die Bedeutung seiner Gesten.

„Wir sollten zusammenkommen. Und reden!“

***


Kommentare

  1. Es ist immer wieder überraschend, wie sehr das Thema "Western" einen in bestimmten Bahnen denken lässt. Man denkt an "Winnetou", "eine Hand voll Dollar" und mag - nach der zehnten Wiederholung im Fernsehen eingentlich gar nicht lesen, was da so als Buch daherkommt.

    Und doch, wenn man sich dieses Buch hier nimmt und zu lesen beginnt, entdeckt man eine andere Seite.
    Es spielt halt zu der Zeit, die Gegebenheiten passen zu einem Western, aber die üblichen Handlungen.. passen nicht zum Geschehen, das man zu kennen meint.

    Es mag daran liegen, dass in einem Buch wie diesem, die Gedankenwelt der Protagonisten stärker durchleuchtet wird. man einen anderen Zugang zu den Personen bekommt.
    Von "Vier-Finger" bildet sich natürlich das übliche Bild im Kopf dar. Braunes Wildleder, ein Kopfschmuck, der eines Häuptling würdig ist, bunte Steinchen als Schmuck.. (ja, das volle Klischee, womlglich) aber durch den Zugang zu seinen Gedanken, erkennt man eine andere Seite. Die des gequälten, erfahrenen, zu viel Verantwortung tragenden, älteren Mannes, der einerseits dem Ansehen, andererseits dem Wohlergehen des Stammes verpflichtet ist.
    Was man genau verhandeln wird, ist noch unklar. Es mag sein, dass man gegen einen kleinen "Zoll" die Beiden reiten lässt, es kann auch sein, dass die Zwei hinter ihren Pferden auf ihre Feuerkraft vertrauen wollen.. Letzteres denke ich allerdings nicht, da es sich hier nicht um skrupellose Mörder, wie die Familie Synner handelt..
    Was uns zu Kennedy führt:
    Mit der Witwe hat er eine willige Gefährtin gefunden, die ihm bei der Flucht hilft.
    Es mag weniger der Betrag gewesen sein, als vielmehr die Geste eines Unbekannten, der trotz aller Umstände selbstlos sein Mitgefühl ausgedrückt hat und somit zu einem guten Menschen wird.
    Der gemeinsam ausgeheckte Plan ist jedenfalls narrensicher.
    Die Erwähnung von Pride wird eine Finte gewesen sein. Zu dumm wäre es, das Ziel des nächsten Rittes wie auf dem Präsentierteller zu nennen.
    Das verschwörerische Zwinkern nach der Fesselung der Dame sagt genug aus, um zu wissen, dass dieses Spiel ordentlich auf die Spitze getrieben wurde.
    Die Information bezüglich des Schreibens, das noch im Zelt des Sheriffs wartet und die Umstände des Todes desselben können nur auf fruchtbaren Boden gefallen sein, denn der Reverend scheint im Grunde seines Herzens, ebenfalls ein Mann mit gewissem Format zu sein..
    Pragmatisch, wie man muss, Gewissenhaft, wie man darf.

    Nun können wir auch wieder die Wette ins Auge fassen, ob Kennedy unseren Beiden Streitern folgt, wann er eintrifft - oder halt nicht.

    Es bleibt spannend in und bei SnowCity und ich bleibe am Ball - Winnetou und einer Hand voll Dollar zum Trotz.
    Das hier... gefällt mir..

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