Ab in den wilden Westen! -13-


Heute ist wieder einmal Jason Derringer an der Reihe. Er stellt uns das neuste Kapitel aus "Jason Derinnger: Der Pfad der Rache" vor.

Silver und sein indianischer Freund Fuchs verhandeln mit den Mescaleros. Doch die Verhandlungen nehmen nicht den erhofften Verlauf.

Wir lernen den dritten der Synner-Brüder kennen. Ebenfalls niemand, den man sich als Schwiegersohn wünscht.

Und da wäre noch ein neuer Darsteller auf der Bühne. Fieray. Und da wäre noch Gertrude ...

Aber lest selbst. Viel Spaß!

Das Kapitel davor findet ihr hier!





Die Spitze der Kriegslanze steckte im Boden der Wüste. Erst wenn sie wieder herausgezogen werden würde, endeten die Verhandlungen.

Die beiden Fremden saßen ruhig im Kreis der Krieger, ihre Waffen in Reichweite. Ihr Verhalten, ihr Selbstbewußtsein zeigte dem Häuptling der Mescaleros, dass sie die Regeln kannten. Beide Seiten wussten genügend Worte in der Sprache des Anderen, um sich sinnvoll zu verständigen. Dazu kamen Gebärden und hastig in den Sand geritzte Zeichen. Die versteinerten Mienen einiger seiner Männer verrieten jedoch, welche Wut in ihnen steckte.

Vier Finger hoffte auf ein unblutiges Ende. Nicht alle seine Krieger standen hinter ihm. Sie waren bereit, den Preis an Blut zu bezahlen, um mit Beute und Ehre beladen zum Lager des Stammes zurückzukehren.

Der Häuptling der kannte dieses Gefühl aus alten Tagen. Die Brust stolzgefüllt und frischen Wunden am Körper, die den eigenen Mut bewiesen. Er hörte noch das Triumphgeschrei der Frauen und Kinder, wenn die Heimkehrer ihre Beute vor dem großen Zelt ablegten und den Siegesgesang anstimmten.

Doch er erinnerte sich auch an den leeren Blick der Squaws, deren Männer nicht mit zurückkehrten. In seinen Ohren klangen noch ihr Wehklagen und die dumpfen Trommeln, wenn ihre Toten den letzten Weg zu großen Geist antraten.

In den letzten Jahren übertönte die Trauer die Siegesrufe immer mehr. Und die Zahl der Stammesmitglieder, die die Heimkehrer mit immer häufigeren Niederlagen erwartete, schrumpfte Jahr für Jahr. Ja um Monat für Monat.

Seine eigene Frau starb an Typhus, der in den geschenkten Wolldecken der Weißen wohnte und Tausende hinraffte. Die einzige Tochter, der Enkel folgte ihr. Seine beiden Söhne starben in einem der unzähligen und nutzlosen Scharmützel mit einem überlegenen Gegner. Der Jüngste, kaum, dass er in der Lage war, den Kriegsbogen zu spannen. Seine Leiche verschwand in den schwammigen Fluten des Pecos, Vier Augen sah ihn nie wieder.

Er zwang seine Gedanken zurück.

"Unser Land!" Mit einem weiten Kreis wies er auf die Wüste.

Der Weiße ließ Mittel- und Zeigefinger der rechten Hand auf der Handfläche der Linken tippeln. "Wir sind nur Reisende." Die eine Hand aufs Herz und auf die Stirn. Unsere Herzen sind aufrichtig und unsere Gedanken ohne Böses.

Vier Finger umkreisten seinen Kopf mit dem Zeigefinger und wies anklagend auf den Weißen. "Du bist ein Sklapjäger!" Dann zeigte er auf den Indianer. "Dein Freund auch."

Eine Hand flach quer über der anderen. Zwei Finger deuten anklagend auf die Brust der Fremden, machten die Geste des Schießens.

"Ihr lagt im Verborgenen, um uns aus dem Hinterhalt aufzulauern!"

Der Indianer legte die Hand auf der Brust und zeigte mit dem Finger zum Himmel. "Wir haben uns gezeigt. Und um das Gespräch gebeten."

"Ihr gebt. Sonst fließt Blut."

"Wir geben!"

"Eure Gewehre. Eure Pferde."

"Keine Waffen. Keine Pferde. Die Wüste tötet. Dann sterben wir besser mit Blut auf den Lippen."

Vier Finger spürte die Spannung, die seine Männer packte. Aus der Nähe sahen die Gewehre und Pistolen noch besser aus, als er gedacht hatte. Sollte ihr Besitz den Blutzoll wert sein?

"Wir geben euch zwei Pferde und zwei Gewehre von uns."

"Unsere Pferde werden euch nicht gehorchen. Unsere Waffen kennt ihr nicht!"

"Sie werden lernen, uns zu gehorchen!"

"Wir werden unser Eigentum behalten. Wir wollen nur durchreiten. Keiner von uns hat dem Stamm der Mescaleros etwas Böses getan!"

"Die Weißen nehmen uns unser Land. Ihr werdet bezahlen. Meine Leute leiden Not."

"Wir bezahlen. Aber nicht mit Gewehren. Nicht mit Pferden!"

"Womit?"

Der Weiße griff in eine Satteltasche und holte ein Bündel Geld hervor. Er bot es den Mescaleros an.

Das war ein Fehler!

***

„Weißt Du, Gertrude, was ich an diesem Land so hasse?“

Keine Antwort. Nicht für eine Sekunde änderte die Angesprochene ihre Schritt-folge und zeigte, dass sie sich mit Fierays Frage beschäftigte.

„Zugegeben. Es vergeht nicht ein Tag, an dem ich mich nicht darüber beschwere. Aber ist Dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass Du mich mit diesem deut-lichen Desinteresse an meinen Sorgen krängst.“

Nur ein verächtliches Schnaufen kam als Echo auf seine Beschwerde.

„Ich sag es noch einmal. Es ist die Sonne!“

Er lauschte. Diesmal blieb jede Reaktion aus.

„Mich zu ignorieren, ist keine Antwort. Wir müssen zusammen an unserer Kom-munikation arbeiten, Gertrude!“

Mit keinem Laut ließ seine Begleiterin erkennen, dass sie sich für Fierays Sorgen interessierte.

„Mag sein, dass Dich die Sonne nicht stört. Ich habe guten Grund zu glauben, dass Deine Eltern hier lebten. Und Du unter diesen Bedingungen hier aufgewach-sen bist. Aber schau mal. Meine Heimat liegt auf der anderen Seite des Ozeans. Nicht nur, dass es dort regnet. Es gibt Zeiten, da fällt da Schnee. Hast Du jemals Schnee gesehen?“

Der Mann rechnete mit keiner Antwort. Mittlerweile war er es gewohnt, die Ge-spräche alleine führen zu müssen.

"Geh rüber über den großen Teich, hieß es. Mach Dein Glück. Und woraus be-steht mein Glück? Da du eh nicht sagst, verrate ich es Dir.

Aus einer nicht mal voll bezahlten Goldgräberausrüstung. Ein paar Stangen Dy-namit und einem alten Jagdgewehr meines Vaters. Zugegeben ganz gut im Schuss. Und etwas Proviant."

Von hinten ertönte ein protestierendes Schnaufen.

"Hast Recht. Ich habe Dich vergessen, Gertrude. Ein ziemlich eigenwilliges Maul-tier."

Er drehte sich zu seinem Tragetier um.

„Verzeih mir. Du bist mein bestes Stück. Aber lass uns noch mal auf das Thema zurückkommen. Die Sonne. Sie brennt einem Hirn und...! Oh, schau da, mein altes Mädchen. Ein Gasthaus. 15 Meilen hinter der mexikanischen Grenze. Wie ver-sprochen. Und nicht weit dahinter, die Mine, die ich drüben in Texas gekauft habe.

Wir sind endlich da!“

Nur ein flacher Fluss trennte ihn von seinem Ziel. Als er das Maultier ans Ufer führte, weigerte sich das Tier ihm ins Wasser zu folgen. Es stemmte alle Beine fest in den Boden, obwohl sein Besitzer heftig zog. Schließlich gab er auf.

„Was ist mein Mädchen?“

Das Lasttier steckte seine Schnauze in das trübe Flusswasser und soff gierig.

„Entschuldige, meine Liebste. Da beschimpfe ich die Sonne und vergesse Dich. Aber eine gute Idee.“

Fieray schnallte das Gepäck von Gertrudes Rücken, zog seinen Ledermantel aus und setzte sich direkt neben seinem vierbeinigen Freund in den Fluss. Dann tauchte er seinen Hut ins Wasser und goss sich alles über den Kopf.

Er prustete mit dem Maultier um die Wette und genoss die Erfrischung sichtlich. Als er sich die Augen trockenrieb, erkannte er eine Reiterhorde, die auf ihn zu ritt. Das flache Flussbett war kein richtiges Hindernis. Die Art allerdings, wie die Kerle näherkamen, machte ihm Sorgen.

***

Silver sah sofort, dass er einen Fehler gemacht hatte. Geld besaß seit dem Tod seiner Frau für ihn keinerlei Bedeutung. Er lebte nur für die Jagd nach ihrem Mörder. Die Pferdefarm am Missouri lag in den guten Händen eines erfahrenen Verwalters, der ihm die Sorge für das Wohl der Mustangs und Reiter abnahm. Auf der Jagd trug er genug Bargeld in seinen Satteltaschen, denn er hätte jeden Betrag gezahlt, um Jello Synner zu finden und zu stellen.

Diese Mescaleros hielten seine Geste mit den Dollarscheinen offenbar für eine Beleidigung. Das Geldbündel reichte aus, alle Pferde der Gruppe vor ihnen zu be-zahlen. Die restlichen Dollar brachten noch mal so viele Gäule. Aber die Höhe der Summe war ihnen gleichgültig, sie störten sich an der Art, wie er mit den Scheinen winkte.

Die jüngeren Krieger konnten sich nicht mehr beherrschen. Einzelne standen auf und beschimpften sie mit wütenden Worten. Silver verstand ihre Bedeutung nicht, doch der Sinn blieb ihm nicht verborgen.

Hilflos schaute er zu seinen indianischen Freund hinüber. Der Fuchs blickte ruhig den Anführer der Kriegergruppe an. Von diesem älteren Mann und erfahrenen Krieger hing es ab, ob die Verhandlungen scheiterten. Starr betrachtete er die Dollarscheine, Verachtung spielte in seinen Mundwinkeln.

Der Pferdezüchter aus Missouri hoffte, dass sein Begleiter in das Gespräch ein-griff. Er selbst hatte die Sache offenbar verbockt.

Silver beobachtete, wie einer der jüngsten Krieger versuchte, die Kriegslanze aus dem Boden zu ziehen. Schnell schritt der Häuptling ein und beide Indianer zerrten an der Zeremonialwaffe. Es schien, als ob jugendliche Kraft über die Reife des Al-ters gewinnen würde. Doch ein Mescalero, der mit dem Anführer vorangeritten war, mischte sich ein und schlug den Hitzkopf nieder.

Bald standen sich zwei Gruppen gegenüber. Die eine Seite bestand augenschein-lich auf Verhandlungen, die andere forderte Blut. Silver verstand kaum etwas von den Vorwürfen, die sich die Kontrahenten an den Kopf warfen. Aber das Wortge-fecht wurde mit jeder Minute hitziger. Die ersten Finger tasteten bereits nach Waffen, jeden Moment konnte es zum Kampf kommen.

Der Mann aus Missouri machte sich kampfbereit, unschlüssig, wie er sich verhal-ten sollte. Noch steckte die Kriegslanze im Boden. Noch dauerten die Verhand-lungen, zumindest formell an. Wie verhielt man sich jetzt am besten. Unschlüssig warf er seinem Freund, dem Fuchs, einen fragenden Blick zu.

Der stand plötzlich auf und hob die Hand zum Himmel.

***

Schnell sah sich Fieray von einer Bande Halsabschneider umzingelt. Gestalten, denen er nicht einen Fingerbreit über den Weg traute. Sogar Gertrude beobach-tete die Reiter mit großen Augen, die Beine in den Boden gestemmt und den Rü-cken krumm. Wehe, dem Fremdling, der sich zu nahe an sein Muli heranwagte.

Der Schmutzigste der Gruppe baute sich auf seinem Pferd vor ihm auf. „Wer bist Du. Und was machst Du hier mit dem Klapperesel?“

„Das ist Gertrude. Sie ist ein Maultier. Nur zur Hälfte Esel. Was man von eurem Gaul nicht behaupten kann!“ Es gab keinen Grund zu diesem Raufbold höflich zu sein. Diese Sorte verstand nur eine Sprache.

„Was? Wie meinst Du das? Das mit meinem Pferd!“

„Wie ich schon sagte. Gertrude ist zur Hälfte ein Esel. Euer Reittier nicht!“

„Willst Du sagen, ich sitze auf einem Esel!“

Der Goldgräber nahm seine alte Mütze ab und schaute ihm leutselig in di Augen. „Mein Name ist Fieray. Ich komme von ziemlich weit weg. Und will euren Gaul nicht beleidigen. Meine Gertrude ist zur Hälfte Esel. Die andere Hälfte ist Pferd. Und euer Gaul ist vollständig ein Pferd. Zumindest alles unterhalb des Sattels.“

„Willst Du behaupten, ich wäre ein Esel?“

„Ihr müsst zuhören. Hab ich nie gesagt. Oberhalb des Sattels ist kein Esel, auch kein Pferd!“

„Was denn? Was wollt ihr damit sagen?“

„Na das ist doch klar. Oberhalb des Sattels ist alles Mensch. Im Gegensatz zu bei Gertrude. Die ist unterhalb des Tragesattels halb Esel, hab Pferd. Oberhalb ist nichts. Denn ich stehe ja vor euch.“

Bevor der Raufbold antworten konnte, schob ihn ein anderer Typ aus der Gruppe beiseite. „Schluss mit dem Quatsch. Euer Name ist Fieray. Warum kommt er mir so bekannt vor. Hab ihn schon gehört, kann ihn aber nicht einordnen.“

„Sie haben ihn vielleicht von Mr. McDollen erfahren. Wir haben geschäftlich mit-einander zu tun gehabt.“

Es dauerte einen Moment, in dem sich der Gesichtsausdruck des Reiters von Un-glauben in tiefe Belustigung verwandelte. Dann warf er lachend den Kopf in den Nacken.

„Ich hab‘s dem alten McDollen nicht geglaubt. Aber er hat nicht gelogen. Ihr seid der Dummkopf, der ihm das ausgelutschte Bergwerk ein paar Meilen weiter süd-lich abgekauft hat!“

„So ist es!“ Der Goldgräber holte ein Stück Papier aus einer Satteltasche und hielt es hoch. „Amtlich beglaubigt und bezahlt. Sie sehen den neuen Besitzer der „Sco-tish Bird“ vor sich.“ Er schlug so heftig auf sein Gepäck, dass Gertrude böse auf-schrie.

„Oh Verzeihung, meine Liebe. Ja, es ist wahr. Ausgerüstet und bereit, sie zu der alten Pracht aufzubauen, die sie einst zur Perle des nördlichen Mexikos gemacht hat. So sehen sie mich vor sich.“

Er zog den Hut und verbeugte sich. Immer noch pudelnass nach seinem Bad im Fluss, wirkte er dabei wie beabsichtigt, wie die Parodie eines Geschäftsmanns.

Als Antwort schallte ihm prustendes Gelächter entgegen. „Ich dachte, der Schwätzer prahlte im besoffenen Kopf, als er erzählte, irgendein Dummkopf hätte ihm 500 Dollar für das brüchige Ding gegeben. Das letzte Gold ist dort vor 15 Jah-ren rausgeholt worden.“

Der Wortführer lenkte sein Pferd einmal um Mann und Muli. „Ihr seht genau wie so ein Trottel aus. Wie glaubt Ihr denn aus der ausgelutschten Mine etwas her-ausholen zu können?“

Fieray wollte den Spott nicht auf sich sitzen lassen. „Ich verfüge über bestes Werkzeug der Firma „Geller & Söhne“. Sie versorgen in der dritten Generation Goldgräber mit vorzüglichem Equipment. Ich besaß das Glück, einen guten Teil zu besonders günstigen Bedingungen zu erhalten. Sie ...“

„Genug mit dem Quatsch. Zeigt mir die Urkunde!“ Der Anführer zog einen Re-volver, um seiner Forderung Nachdruck zu verleihen. Fieray sah sich gezwungen, ihm das Schriftstück auszuhändigen.

Nach kurzer Musterung erhielt er das Papier zurück. „Sieht o.k. aus. Nimm Deine Brunhilde und mach Dich auf zur Mine. Halt Dich von Pepe‘s Inn fern und kümmere Dich um Deine Sachen.“

Der Goldgräber steckte seine Urkunde sorgfältig weg, hielt aber dann die Reiter-horde, die über den Fluss zurückkehren wollte, mit einer Frage auf.

„Ich nehme an, Ihr meint das Gasthaus am anderen Ufer. Erlaubt mir, dort ein paar Vorräte zu erwerben. Es ist nicht viel. Und werde danach unverzüglich auf-brechen.“

Dabei drehte er verlegen den Hut in seinen Händen und schaute sie flehentlich an.

„Wir melden Dich an. Sind ja keine Unmenschen. Kauf, was Du brauchst und zieh los. Steck Deine Nase nicht in Angelegenheiten, die Dich nichts angehen. Sonst wird Deine Brunhilde sehr einsam sein.“

„Vielen Dank mein Herr. Und mein Muli heißt Gertrude. Sie ist empfindlicher als Ihr glaubt!“

„Treib es nicht zu wild, Fieray. Denk an meine Worte.“

Nachdenklich schaute der Goldgräber ihnen nach, als sie immer noch lachend über dem Fluss zurückritten. Mit leisen Lauten beruhigte er sein Tragetier, das sich unter seinen Händen sichtlich entspannte.

„Was meinst Du, Gertrude. Die wollen wir gar nicht als Nachbarn haben. Bevor wir rübergehen, um einzukaufen, versteck ich besser unser Geld tief in deinem Tragesattel. Wenn die Kerle erfahren, dass ich 2000 Dollar bei mir habe, schlitzen sie uns die Kehle durch. Und Du kommst auf den Grill.“

Das Muli antwortete mit einem protestierenden Geschrei, doch Fieray zog das widerspenstige Tier weiter.

***

Hark Synner erwartete seine Leute mit sorgenvoller Miene. Wurde Zeit, dass die Kerle von ihrem Ausflug über den Fluss zurückkehrten. Oben wartete die Tochter des Wirts auf ihn. Nicht besonders hübsch, auch nicht gerade willig, aber verfüg-bar. So ein Trottel mit einem klapprigen Muli, dem man den Dummkopf schon von weitem ansah, stellte keine Gefahr dar. Mehr Sorgen bereitete ihm die Nachricht, dass drei Texas-Ranger auf dem Weg waren. Scheuten sich nicht ihren Zuständig-keitsbereich zu verlassen und ihr Unwesen jenseits der Grenze in Mexiko zu trei-ben. Diese Wichser sollten auf ihrer Seite bleiben.

Er nahm einen tiefen Schluck aus der Tequila Flasche. Und sein Bruder Jello lag angeblich in einer Kiste und für ´nen Nickel konnte sich jeder seinen Leichnam ansehen.

Passte zu dem Idioten. Statt hier in Mexiko leicht ´ne Menge Dollars zu machen, faulte er irgendwo in Texas und ließ sich dabei von wildfremden Leuten beglotzen. Doc würde sauer sein. Das war mal klar. Aber wer wusste schon, ob das Gerücht stimmte.

Während er die Flasche leerte, erreichte ihn ein Warnruf eines seiner Posten. „Drei Reiter, Gringos. Von Norden.“

Das würden die Ranger sein. Seine Männer waren bereit. Sollte ´ne heftige, aber kurze Knallerei geben. Das Ergebnis stand fest. Die Übermacht seiner Leute war zu groß und sie lagen in guter Deckung.

Doch bevor er sein Gewehr schulterte, kam ihm noch ein Gedanke. Hark Synner winkte zwei seiner Revolvermänner heran. "Legt diesen Goldgräber um. Wir können keine Zeugen gebrauchen."

***



Kommentare

  1. Da dachte ich grade, der Goldgräber könne eine belustigende Bereicherung des Buches werden und da soll er auch schon umgelegt werden.
    Nun, ich denke, in ihm steckt mehr, als er durchscheinen lässt. Er hat 2000 Dollar bei sich, hat einen vermeintlich ausgelutschten Claim erstanden.. so durchgeknallt kann man eigentlich nicht sein.. Ich bin fast geneigt, dahinter eine sorgfältige, durchdachte Tarnung zu vermuten.

    Die stockenden Verhandlungen im Kreise unserer zwei Feunde und Vier Finger sind etwas beunruhigend. An und für sich ist das Bündel Geldscheine schon kostbar und sicherlich auch nicht beleidigend gemeint. Wenn es denn tatsächlich ausreicht für mehrere gute Pferde und Gewehre..
    In Anbetracht der Situation, allerdings, dass Geld immer nur dazu diente, die Stämme zu beruhigen und sie übers Ohr zu hauen, mag es das falsche Mittel gewesen sein. Hinzu kommt vermutlich auch der Gedanke, dass man ja nun irgendwie "kämpfen" muss - der Ehre wegen.. auch bei dieser Verhandlung.
    Die Fronten verhärten sich also, sogar am Fluss in Richtung Mexico.
    Ich bin gespannt, wie dieses Abenteuer weiter geht..

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