Start einer neuen Geschichte aus der Welt von "Eisen und Magie"!

Es ist wieder so weit.

Zwei Nachrichten für die Freunde der Fantasy-Welt von "Eisen und Magie". Zunächst die Gute: Heute startet eine neue Geschichte mit dem ersten Kapitel. Ihr Titel lautet "Eisen und Magie: Im Sumpf von Lorden". Drei weitere Kapitel werden im Laufe der nächsten Woche hier erscheinen und hoffentlich gute Unterhaltung bieten.

Einen der Protagonisten kennen Stammleser aus einem früheren Buch, das hier ich veröffentlicht habe. Vielleicht erinnert Ihr euch an "Eisen und Magie: Die Schattenjagd"?

Also lasst Euch überraschen!

Nun zur zweiten, eher schlechten Nachricht. An diesem Wochenende endet die Frist, in der ihr die letzten Folgen aus "Eisen und Magie: Das Buch des Magh" lesen könnt. Die entsprechenden Blogbeiträge mit den einzelnen Kapitel werden, wie es hier Tradition ist, gelöscht und die Episode erscheint im Laufe des Jahres in einer Anthologie.

Ihr findet für "Das Buch des Magh" unter Pages alle Links zu den entsprechenden Kapitel. Also nutzt Eure Chance!


Und nun viel Spaß mit dem Einsteiger-Kapitel für das Neuste aus "Eisen und Magie. Im Sumpf von Lorden". Es ist zur Einführung noch kurz, aber bereits morgen könnt Ihr hier das nächste Kapitel verfolgen.






Eisen und Magie:

Im Sumpf
von
Lorden


von Peter H. Brendt

Eine Stunde, nachdem sie aufbrachen, schaute Ralph von Mosel zum Himmel und verglich die Krähenschwärme, die die beiden Heerlagern umkreisten. Erst jetzt besaß er freie Sicht auf die Masse krächzender Vögel, die über den Zelten und provisorischen Ställen ihre Runden drehten. Die Anzahl Krähen, die mit scharfen Augen in dem Lager nach Beute suchten, von dem er zu dem kleinen Spähtrupp aufgebrochen war, betrug merklich weniger. Zwei zu drei, so schätzte er, zum Nachteil seines eigenen Heers.

Der junge Ritter seufzte mutlos. So oft er die schwarzen Punkte am Himmel zählte, ohne Zweifel belagerte der größere Schwarm das Feldlager Baron Werenthals. Die Flaggen und Wimpel dort zeigten die Farben fast sämtlicher aufständischer Provinzen östlich des Thanflusses. Dazu kamen die Standarten von Söldnertrupps aus allen Richtungen des Ostreichs. Darunter die Wappen berühmter Kompanien. Er erkannte das Zeichen der «Silbernen Hunde» und der «Blutigen Hand». Zwei Bruderschaften, die zahlreiche Siege erfochten.

Die käuflichen Krieger vertrauten den Versprechungen des verräterischen Barons auf üppige Beute. Die Eroberung Sandforts, nur vier Tagesreisen entfernt, würde sie reich machen. Es brauchte nicht viel Überredungskunst des Verräters, um sie ins Heerlager Werenthals zu locken. Denn die Chancen, die Stadt mit nur geringen Verlusten einzunehmen, standen gut. Der Bürgerrat war gezwungen, die wenigen Truppen auf den Mauern in den Norden zu schicken und die Befestigungen lagen wehrhaft, aber ohne Besatzungen, brach.

Der Auftrag des Generals, zu dem Ralph von Mosel vor einer Woche auf Befehl der Familie gestoßen war, bestand darin, die Rebellen aufzuhalten. Perth, den der Fürst aus dem Ruhestand geholt hatte, ließ in der Rede gestern keinen Zweifel aufkommen. Um diese Aufgabe zu erfüllen, war er gewillt, jeden, noch so hohen Blutpreis zu zahlen. Aber der junge Ritter, der auf das erste Gefecht wartete, wusste trotz seiner Unerfahrenheit, welche Opfer sie auch brachten, es würde die Übermacht der Feinde niemals aufhalten.

Das Hauptheer bereitete sich im Norden auf den Kampf mit den Orks vor. Es gab nirgends mehr Soldaten zwischen der Ebene und der Handelsstadt, die von den ergiebigen Minen in ihrer Umgebung lebte. Fiel sie, verlor der Fürst nicht nur eine wichtige Festung, sondern dazu den Zugang zu dem Erz, das jeden Tag in dem großen Krieg mit den Grünhäuten wertvoller wurde. Egal, wie die Schlacht gegen die Orkhorden ausfiel, saß Baron Werenthal einmal in Sandfort fest, kostete es weitere Opfer, ihn von dort zu vertreiben.

Auf dem Weg von seinem Ruhesitz in Burg Faren in die Graugrasebene kratzte General Perth mit Drohungen und Versprechungen alles an halbwegs kampffähigen Leuten zusammen, was er kriegen konnte. So bestand das Heer in der Hauptzahl aus alten Soldaten, notdürftig bewaffneten Bauern oder unerfahrenen Frischlingen, wie Ralph von der Mosel.

Der junge Mann dachte an die Stunde des Abschieds aus der vertrauten Umgebung vor wenigen Wochen. «Nicht einmal einen Bart hast du», fluchte sein Vater. Die Zeit drängte, Perths Leute warteten vor dem Tor. Ohne großes Zeremoniell schlug er den ungeliebten Sohn im Hof zum Ritter, überreichte ihm die Doppelaxt des Großvaters und überließ ihm ein altes Kampfross, das eigentlich die letzten Tage in Ruhe auf der Weide verbringen sollte. In den Augen der Freunde, Verwandte und Bediensteten sah Ralph von Mosel, dass keiner damit rechnete, dass er je zurückkehrte.

Noch einmal musterte er den Himmel. Beide Vogelschwärme blieben über dem Lager, dass sie sich als Hort ausgesucht hatten. Am morgigen Mittag, wenn auf dem Schlachtfeld unter ihnen die Toten warteten, würde es nur einen einzigen Schwarm geben. Es gab so viel Fleisch für jeden, dass Streit nicht lohnte.

In Gedanken meinte er bereits, die scharfen Schnäbel in seinem Gesicht zu spüren. Angeblich fraßen die Krähen als erstes die Augen der Leichen. Ralph schaute nach dem Topfhelm, den er für den Spähtrupp ausgezogen und am Sattel festgebunden hatte. Egal, wie heiß es morgen war, er würde das Ding in der Schlacht auf keinen Fall ausziehen.





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