Sand und Blut!


Während für Hark mit Nead's unerwartetem Eintreffen neue Hoffnung keimt, steht sein Gefährte Renetat ohne Waffen in der Arena. Auch sein Tod ist eine beschlossene Sache. Und sein Gegner Thurakos übermächtig. Ohne Rüstung und seine Waffen benötigt er die Hilfe des immer noch gefangenen Hark.

Gelingt es ihm. solange zu überleben? Oder zieht Renetat doch noch einen Joker aus dem Ärmel?(Was für ein Bild bei einem nacktem Mann ...)


Viel Spaß mit Kapitel 22 aus "Eisen und Magie: Die Gefährten"!



Zwei Urgewalten rasten aufeinander zu. Jeder in und außerhalb der Arena wartete auf den Zusammenprall. Der Riesenaffe zögerte bis zum letzten Moment, um seine überlangen Arme auszustrecken.

Instinktiv ahnte das Tier, dass ihm nicht genug Zeit blieb. Der Kampf zuvor hatte viel Kraft gekostet. Es blutete aus zahlreichen Wunden. Die Zeit arbeitete also für Thurakos.

Das wusste auch Renetat. Aber der Gladiator besaß noch einen weiteren Vorteil. Dies war nicht das erste Mal, dass erin einem tödlichen Zweikampf verwickelt war. In einer Auseinandersetzung Auge in Auge musste der Affe verlieren.

Ein schneller Blick auf den Wächter der Arena bestätigte seine Vermutung. Der Mann stand schon lange auf dem Sand eines Kampfplatzes, war Zeuge vieler Duelle. Er schaute kurz zu ihm hinüber und schüttelte kaum sichtbar den Kopf. Die beiden erfahrenen Kämpfer waren sich einig.

Thurakos kannte den Moment, in dem der Affe seinen Angriff startete und seine Arme ausstreckte. Er nutzte diesen Vorteil gnadenlos. Im entscheidenden Augenblick wich der Gladiator dem Griff aus, beugte sich blitzschnell zur Seite und ließ den Riesenaffen in seinen mächtiges Schwert laufen.

Der Zusammenprall der beiden Gegner endete mit einem Aufschrei der Zuschauer, der im Kreis der Arena widerhallte und sich zu einem einzigen Ton bündelte.

Der Affe stieß ein letztes dumpfes Stöhnen aus, das Renetat durch Mark und Bein ging. Dann rutschte er langsam an der Schwertklinge nach vorne und blieb auf dem Sand der Kampfbahn liegen, der sich rot verfärbte.

Thurakos zog sein Schwert heraus und präsentierte dem Publikum die blutige Klinge. Mit einem triumphierenden Grinsen empfing er mit einer tiefen Verbeugung den Beifall der Menge. Nach einem letzten Gruß an den Herrn der Dunklen Stadt drehte er sich zu seinem neuen Opfer um.

Renetat war froh, dass er auf sein gewohntes Siegesritual mit der Entwürdigung des Gegners verzichtete. Wenn es auch bedeutete, dass er jetzt an der Reihe war. Ein rascher Blick zu dem Arenawächter, der die Arena nach dem Tod des Affen wieder betreten hatte und lässig an der Trennmauer wartete.

An seiner Körperhaltung war deutlich zu erkennen, dass er den Ausgang des folgen-den Duells kannte. Sein Rücken straffte sich, während Renetat langsam auf ihn zuschritt. Als der Wärter der Meinung war, dass sich Thurakos nächstes Opfer nahe genug an ihn getreten war, hob er drohend seinen Kampfspeer mit den Sichelklingen.

Der Plan, den einzigen Bewaffneten im Kreis der Arena außer Thurakos zu entwaffen, war also bereits ganz am Anfang gescheitert. Der Mann besaß zu viel Erfahrung, arbeitete zu lange hier, um sich überrumpeln zu lassen.

Renetat stemmte die Hände in die Hüften und hoffte, dass Hark rechtzeitig zu Hilfe kommen würde.

***

Salbeun lebte auf dem Sand. Er aß dort. Schlief dort. Seine Freunde lebten dort. Und seine Feinde. Er wusste nicht, wie viele Siege, Tode er hier erlebt hatte. Gute Kämpfer. Schlechte. Tapfere. Feige.

Der Sand sog alles auf. Das Blut, den Urin und die Tränen der Menschen, die in der Arena starben. Oder vorläufig weiterlebten.

Der Arenawächter kannte die Flüche der Besiegten und den Triumph der Sieger. Mit der Zeit vergaß er sie. Sein Besitz bestand aus dem Kampfstab mit den sichelförmigen Klingen. Eine leichte Rüstung aus Leder und einem blutigen Umhang für die kalten Tage.

Er schlief auf einer Strohmatratze, die ihm nicht gehörte. Aß und trank, was der Rattenkönig zu ihm und den übrigen Wächtern hinunterschickte. Sein Horizont endete an der Mauer, die Zuschauer von den Gladiatoren in der Sandgrube trennte. Nie wieder würde Salbeun einen anderen Himmel sehen, als das aus Magie und Energie geschaffene Firmament, das die Dunkle Stadt beleuchtete.

Aber im Gegensatz zu den Verdammten, die unter seinen Augen auf dem Sand starben oder überlebten, wusste er, dass er den nächsten Tag, die folgende Woche überleben würde. Seine Erfahrung verriet ihm, dass dieser nackte Kerl vor ihm das Duell mit dem Champion der Arena nicht überstehen konnte.

Deshalb hob er das Zeichen seines Amts hoch und sorgte dafür, dass Thurakos Gegner die Sicheln am Ende des Stabs erkannte und jeden Angriff unterließ. Der einzige Ausweg für den armen Renetat bestand im Zweikampf mit dem auserkorenen Liebling der Massen im Sand.

Gut, stellte er fest. Der Kerl hatte begriffen, wer hier die Regeln aufstellte. Seine Aufmerksamkeit galt jetzt wieder Thurakos, seinem Gegner. Irgendeine dunkle Ahnung warnte Salbeun, dass er gerade jemand unterschätzte. Die Bewegungen und Körperhaltung wiesen auf einen Kämpfer hin, der mehr als einmal in einen tödlichen Zweikampf verwickelt gewesen war.

Aber nackt und ohne Waffen ...?

Beide Gegner trafen sich in der Mitte der Arena und musterten sich gegenseitig, Thurakos ließ seinen Bihänder schwirren, so wie er es immer machte, um sein Gegenüber einzuschüchtern. Jetzt fing Renetat an, das Wort zu ergreifen. Salbeun lauschte aufmerksam, das Gemurmel der Zuschauer bildete hier unten ein dumpfes Raunen, so dass er Schwierigkeiten hatte, sie zu hören.

»Recht mutig«, verstand er. »Schwere Waffe, gute Rüstung. Genau richtig, um gegen einen Waffenlosen anzutreten. Oh, verzeiht. Ich hab ja doch was. Eure Knechte haben vergessen, mir die Zähne zu ziehen. Und noch was. Ich besitze ja meine Finger- und Fußnägel. Ihr habt also wirklich Grund, mich zu fürchten.«

Thurakos lachte humorlos: »Du vergisst Deine spitze Zunge, du Narr. Mein Befehl lautet, Dich lange durch die Arena zu hetzen. Und dem Publikum etwas zu bieten. Deshalb werde ich für Waffengleichheit sorgen.«

Mit diesen Worten zog er seine Rüstung aus und legte den kleinen Berg aus Eisen und Leder neben sich in den Sand. Salbeun bemerkte, dass sich Renetat ein wenig entspannte. Vermutlich rechnete er damit, dass sich der Gladiator auch seines Bihänders entledigen würde. Zugegeben, Thurakos besaß eine ungewöhnlich kräftige Statur, seine Fäuste glichen großen Eisenkesseln. Aber es war gut möglich, dass sein Gegner im waffenlosen Kampf noch den ein oder anderen Trick auf Lager hatte. Der Champion verließ sich gerne auf seine Rüstung und sein Schwert. Sein heutiger Kontrahent verfügte wahrscheinlich über mehr Erfahrung im Zweikampf mit bloßen Händen. Das erhöhte seine Chancen. Wenn auch nicht wirklich.

Salbeun freute sich bereits auf ein ausgeglichenes Duell. Thurakos Siege waren immer sehr leicht gewesen. Eher grausam als gekonnt. Aber so lauteten die Anweisungen des Rattenkönigs. Und der erhielt seine Befehle von dem unsichtbaren Herrscher der Dunklen Stadt.

Doch bald verzog er das Gesicht vor Enttäuschung. Der Liebling der Massen dachte gar nicht daran, sein Schwert abzulegen: »Ich bin für Waffengleichheit. Deshalb lege ich meine Rüstung ab. Aber nur die. Damit die Chancen wieder gleich stehen, behalte ich meinen Bihänder und du bekommst ebenfalls einen.

So wird es ein fairer Kampf. Waffengleichheit. Schwert gegen Schwert.«

Er machte eine herrische Geste und erneut schob sich unweit von Renetat eine Säule aus dem Boden. Auf ihr lag ein Zweihänder, eine gewaltige Waffe, ein Ebenbild des Exemplars, das Thurakos benutzte.

Was für ein Schachzug. Salbeun musste lächeln. Anghis galt als der Mann hinter den Kulissen, der die Fäden in den Arenaspielen zog. Sicher plante er den Tod dieses Mannes. Doch die Arena besaß ihre eigenen Gesetze, die selbst die rechte Hand des Rattenkönigs nicht ignorieren konnte. Einem waffenlosen Kämpfer keine Chance zu geben, widersprach den Regeln und die Reaktion der Zuschauer war in einem solchem Fall vorhersehbar. Thurakos wäre ausgebuht worden, sein Ruf ruiniert und die Spiele diskreditiert.

Da er aber beiden Gladiatoren die gleiche Waffe zur Verfügung stellte, hielt er die Gesetze ein und verschaffte dennoch seinem Favoriten einen Vorteil. Den erkannte auch Renetat sehr schnell.

Er nahm das riesige Schwert und konnte es kaum heben. Während er es von der Säule herunter hob, fiel sie ihm beinahe aus der Hand. Unter dem Gelächter seines Gegners schleifte er die Spitze der Klinger hinter sich durch den Sand. Der Bihänder war für einen Hünen wie Thurakos geschmiedet, ihr Gewicht und ihre Länge überforderten den im Vergleich eher schmächtigen Renetat.

Salbeun bewunderte die Hinterlist des Herrn der Arena. Beide Kämpfer traten ohne Rüstung, aber mit der gleichen Waffe an. Damit waren die Regeln eingehalten. Dennoch besaß der Champion einen gewaltigen Vorteil. Seine Fähigkeiten mit diesem Schwert erlaubten es ihm, seinen Gegner wie ein Spielzeug durch den Sand zu hetzen. Bevor er ihn grausam tötete, würde er die Emotionen der Zuschauer zum Kochen bringen und genau zu diesem Zweck fanden die Spiele statt.

Doch offenbar war dieser Renetat ein besonderer Kämpfer. Während er keuchend den Zweihänder hinter sich herzog, beschwerte er sich laut. »Das soll ein faires Duell sein! Ist das der Geist der Gladiatorkämpfe in der Dunklen Stadt? Kein Wunder, dass sie sich tief unter der Erde verstecken muss. Dass dreckige Ratten ihre Eingänge bewachen und ihr Name von den Menschen verflucht wird.«

Seine Stimme steigerte sich, erneut bündelte die Art und Weise, wie die Arena gebaut worden war, seine Worte und trug sie bis in die hintersten Zuschauerreihen. Tausendfache Buhrufe antworteten ihm.

Salbeun erkannte nicht, ob sie seinen Vorwürfen zustimmten oder den Kämpfer verspotteten. Aber mit der Erfahrung vieler Jahre fühlte der Arenawächter, dass Renetat mit seiner Rede einen Zugang zu den Emotionen der Zuschauer fand. Anklagend versuchte er den Bihänder hochzuheben und schaffte es doch nur, die Spitze ein wenig aus dem Sand zu heben.

»Ich verlange Fairness«, rief er und ballte die Faust. Die andere Hand hatte Mühe, das schwere Schwert so lange festzuhalten.

Für einen kurzen Moment keimte in Salbeun der Verdacht, dass Renetat versuchte, Zeit zu schinden. Entweder, weil er den unvermeidlichen Tod hinauszögern wollte oder er auf Hilfe von außerhalb wartete. Doch der Arenawächter schob den Gedanken rasch beiseite. Woher sollte sie kommen. Die Bewohner der Dunklen Stadt waren auf Gedeih und Verderb ihrem Schicksal ausgeliefert. Niemand stellte sich ihm entgegen.

Die Gesetze der Arena standen jedoch auf der Seite des Außenseiters. Und dies fühlten auch die Zuschauer.

Salbeun dröhnten die Ohren, so laut protestierten sie und verlangten nach Chancengleichheit. »Fairness! Fairness!« Sie nahmen die Forderung Renetats auf und skandierten das Wort, bis der Lärm fast unerträglich wurde.

Thurakos zeigte als Einziger keine Reaktion. Der Arenawächter meinte sogar, ein belustigtes Lächeln in seinem Gesicht zu erkennen. Hatte er mit dieser Reaktion gerechnet? Gehörte das alles zu einem Plan? Sollte so der Sieg des Favoriten noch spektakulärer ausfallen?

Die Entwicklung gab seinem Verdacht recht. Plötzlich schob sich wieder eine Säule aus dem Boden. Auf ihr lag eine dunkel glänzende Klinge. Ein Wurfmesser, schwer und gefährlich. Eine Waffe, wie sie ein Kämpfer von der Klasse Renetas besser beherrschte, als den in seinen Händen unhandlichen Bihänder.

Gleichzeitig erschien direkt neben Thurakos ein gleiches Messer auf einer Steinsäule. Er griff es hohnlächelnd. »Waffengleichheit«, verkündete er. Dann schob der Gladiator die Messerklinge quer zwischen die Zähne, packte mit beiden Fäusten sein Schwert und stürmte auf Renetat zu.

Der ergriff das Wurfmesser, ließ den Bihänder fallen und suchte sein Heil in der Flucht. Der Arenawächter machte sich kampfbereit. Dass Kämpfer versuchten, ihrem Schicksal zu entkommen, in dem sie Reißaus nahmen, kam immer wieder vor. Regelmäßig rannten sie dann auf den Ort zu, von dem aus sie in die Arena traten. Irgendwie glaubten sie vermutlich, dass das Gittertor noch offen war.

Doch Salbeun wartete zwar traditionsgemäß auf dem Sand in der Nähe der Tür, aber sie blieb, nachdem der Kämpfer den Kampfplatz betrat, verschlossen. Der Arenawächter brauchte keinen Schlüssel. Magie erlaubte außer ihm nur dem Sieger eines Duells, den Sandplatz auf diesem Weg zu verlassen.

Auf diesem Weg fliehen zu wollen, war also sinnlos.

Dennoch griffen die Flüchtenden bisweilen Salbeun oder einen der anderen Wächter an. Deshalb trug er den Kampfstand, mit dem er meisterlich umgehen konnte.

Doch dieser hier würde es nicht so weit schaffen. Er rannte zwar auf den Ausgang zu, aber Thurakos blieb ihm auf den Fersen. Er entwickelte trotz seiner mächtigen Gestalt eine beachtliche Geschwindigkeit. Nicht wenige unterschätzten ihn und bezahlten ihren Irrtum mit dem Leben.

Auch Renetat schaffte es nur knapp, außerhalb der Reichweite des mächtigen Schwerts zu bleiben. Mehr als einmal zischte die Klinge durch die Luft und verfehlte ihn um ein Haar.

Bis zu seinem Platz konnte er den keuchenden Atem des Flüchtenden hören, begleitet von dem schweren Stampfen, wenn sein Verfolger versuchte, ihn einzuholen.

Renetat schlug Haken wie ein Hase, wechselte die Richtung, aber Salbeun erkannte, dass ihn sein Fluchtweg immer wieder zum Ausgang und damit in seine Nähe führte.
Langsam gewann er sogar einen kleinen Vorsprung, verlor ihn jedoch sofort, als er in seinem Übermut ins Straucheln geriet. Thurakos ließ keine Müdigkeit erkennen. Die Menge stand längst erneut auf seiner Seite und feuerte ihn unermüdlich an. Jeden seiner Schwerthiebe begleiteten sie mit einem Aufschrei. Ihr Stöhnen füllte das Rund, wenn sein Schlag ins Leere ging.

Wieder führte die wilde Flucht in Salbeuns Nähe, so dass der Arenawächter sich gezwungen sah, drohend seinen Kampfstab zu heben. Doch Renetat gab auf.

Er drehte ihm den Rücken zu und stellte sich keuchend, die Hände in die Hüften gedrückt seinem Gegner. Das Messer hielt er in der Rechten, beinahe wäre es ihm aus den kraftlosen Fingern gerutscht. Ergeben wartete er auf Thurakos und das Ende.

Mit einem triumphierenden Stöhnen blieb der Champion der Menge stehen. Verächtlich spuckte er das Wurfmesser aus, nahm die Position für einen letzten entscheidenden Schwertschlag mit dem Zweihänder ein.

Salbeun war gespannt. Würde es ein Schlag gegen den Hals werden oder setzte Thurakos seinen Lieblingshieb ein. So gesetzt, dass die Spitze die Bauchdecke aufschlitzte, im Schwung die Eingeweide seines Opfers mitnahm und ihn im Tod vor den Augen der Zuschauer entblößte und entwürdigte.

Der Arenawächter versuchte an der Schulterbewegung, die dem Hieb voranging, zu erkennen, wo der Gladiator die Klinge hinschicken wollte. Nicht ganz so weit und dabei die Hüfte leicht nach außen gedreht. Jetzt wusste es Salbeun. Thurakos plante, seinen Gegner auszuweiden.

In dem Wimpernschlag, in dem die Spitze des Bihänders ihren höchsten Punkt erreichte, explodierte Renetat. Er sprang auf seinen Angreifer zu, rollte sich über die Schulter ab, und kam auf den Knien vor dem Schwertkämpfer zum Stehen.

Beide Bewegungen erfolgten gleichzeitig. Der Schwerthieb durchschnitt die Stelle, an der sich der anscheinend erschöpfte Renetat eben noch befand.

Dessen Messerklinge zeichnete einen Halbkreis von links nach rechts vor sich. Schnitt durch wichtige Blutgefäße, die Blase, entmannte den Favoriten der Menge und entließ einen Schwall Blut, Urin und Fleisch auf den Sandboden.

Verblüfft bemerkte Salbeun, wie Renetat zur Seite rollte. Doch die Augen der Zuschauer folgten Thurakos, dessen schwerer Körper mit einem dumpfen Schlag auf den Boden aufschlug. Allen Erfahrungen nach, war er bereits in diesem Moment nicht mehr am Leben. Schock und Blutverlust einer solchen Wunde führten augenblicklich zum Tod.

Seine Anweisungen für dieses unwahrscheinliche Ende waren klar. Anghis hatte befohlen, Renetat auch bei einem Sieg sofort zu töten.

Salbeun packte seinen Kampfstab fester und machte sich bereit. Doch der Kampfschrei erstickte in seinem eigenem Blut. Verwundert suchten seine Finger nach dem Grund, ertasteten den Griff eines Wurfmessers, das in seiner Kehle steckte.

In seinen letzten Sekunden versuchte er herauszufinden, wo die Klinge herkam, denn Renetat hielt seine Waffe noch in der Hand. Erst als es Schwarz um ihn wurde, fand er die Antwort.

Sein Mörder benutzte das Wurfmesser, das Thurakos vor seinem Schwerthieb in den Sand gespuckt hatte.

Hinter ihm öffnete sich der Ausgang dem Sieger des Duells. Aber da war die Dunkelheit schon seine neue Heimat.

***



Kommentare

  1. Ich hoffe wirklich, Renetat war schon seitlich entwichen, als sich Blut und Urin aus dem Körper des Champions den Weg bahnten...
    Für Renetats Verhältnisse aber durchaus ein Pendent zum Ausweiden, dass sein Gegner so gerne praktizierte.
    Zu denken, dass das "Weglaufen" seinen Gegner ermüden sollte, war wohl zu leichtfertig. Es sollte wohl im Grunde vorgaukeln, er wäre ängstlich und keine ernste Gefahr.

    So ein Bihänder ist eine gewaltige Waffe. Sie hat aber den Nachteil - auch wenn man sie heben kann - man braucht Platz um sie zu erheben, muss weit ausholen, um einen tödlichen Schalg auszuführen. Renetat hingegen, mit seinem Messer braucht nur wenig Platz und das kommt ihm zu Gute. Im Moment des Zuschlagens ist Thurakos Körper ungeschützt, die Arme weit erhoben.
    Hier erkennt man den Unterschied zu normalen Gegnern. Während die Einen eingeschüchtert und verzweifelt auf den Hieb warten, sieht Renetat seinen Vorteil und wird aktiv.

    Der Wurf in die Kehle Salbeuns war wohl leider nötig. Auch wenn der Herrscher der Stadt im Grunde bestimmt, wie die Spiele verlaufen, so muss er doch sein Gesicht wahren.
    Das Eingreifen des Wächters hätte man erklären können. Ein falsches Wort, eine Drohung, oder das Vermuten eines Angriffs.
    So aber geht Renetat als eindeutiger Sieger vom Sandplatz.
    Die Art und Weise des Sieges unseres tapferen "kleinen" Freundes lässt in diesem Falle vieleicht sogar zu, dass man in Erwägung zieht, dem Volk einen neuen Champion zu präsentieren. Auch an einem Helden kann man sich schliesslich satt sehen.. so als Zuschauer..

    Aber das sind ja doch nur Vermutungen.
    Es bleibt wieder nichts anderes übrig, als sich voller Freude über den Sieg auf das nächste Kapitel vorzubereiten. Hark ist frei, Renetat Sieger - das Leben meint es nicht ganz so schlecht, mit unseren Freunden.
    Mal sehen, was da noch kommt..

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