Robert E. Howard und seine Figur Conan





Der Schriftsteller Robert E. Howard und seine Figur Conan


Robert E. Howard


Am 11.6.1936 in Cross Plans, Texas erschoss sich ein Mann in seinem Auto. In diesem Augenblick verlor die Welt der Fantasy-Autoren einen ihrer Besten. Den Schöpfer zahlreicher Abenteuer und Helden: Robert E. Howard

Einer der berühmtesten Figuren war Conan, der Barbar aus dem Lande Cimmerien: Inbegriff des tapferen, vielleicht etwas wortkargen Recken aus dem imaginären Hyborischem Zeitalter, zehntausend Jahre vor unserer Zeit.

Conan, eine wahre Ikone der westlichen Popkultur, ein Mann mit Eisenfäusten und dennoch mit einem klaren Gerechtigkeitssinn; stark und handlungsorientiert. Erfunden hat der US-amerikanische Pulp-Fiction-Autor Robert Ervin Howard (1906-1936) den muskelbepackten Kämpfer Anfang der 1930er Jahre .

Der Arztsohn aus dem stockkonservativem Texas der Jahrhundertwende. Mobbing-Opfer dunkler Schülerzeit, Gelegenheitsarbeiter, Bodybuilding-Fan und Amateurboxer. In den Dreißiger Jahren schließlich serieller Groschenromanschreiber ─ und bis zu unseren Tagen eine legendäre Gestalt der Unterhaltungsliteratur

Conan


Seine erste Veröffentlichung mit Conan, dem bisweilen etwas ungestümen Haudrauf aus grauer Vorzeit, war die Story „The Phoenix on the Sword“. Sie erschien im Dezember 1932 in einem der damals populärsten Pulp-Magazine der USA, »Weird Tales«. Insgesamt 17 Romane wird er bis zu seinem Tode 1936 in dem berühmten Horror- und Fantasy-Magazin veröffentlichen Einer seiner Mitautoren war seinerzeit unter anderem auch H. P. Lovercraft, dem er in kollegialer Freundschaft verbunden war.

Bereits in „The Phoenix on the Sword“ finden sich alle wesentlichen Zutaten für die packende Abenteuerwelt seines beliebtesten Helden, die Howard, neben seinen Cowboy- und Detektivgeschichten, seinen Atlantis- und Keltenromanen, danach regelmäßig für „Weird Tales“ fortschrieb.

Dass die Heldengestalt des Barbaren Conan in den folgenden Jahrzehnten zu einer der bekanntesten Figuren der Fantasy-Literatur wurde, erklärt sich nicht allein über die seit Jahren professionell arbeitende Vermarktungsmaschinerie der amerikanischen Unterhaltungsindustrie.

Sicher, Conans Abenteuer werden bis heute von einem wechselnden Autorenteam für den internationalen Buchmarkt fortgesetzt. Zahlreiche Comic-Versionen und Verfilmungen haben seine globale Popularität zweifelsohne noch zusätzlich steigern können. Bodybuilding-Weltmeister Arnold Schwarzenegger bot in den 1980er für die Darstellung des breitschultrigen Schwertkämpfer seine gesamte steirisch-amerikanische Schauspielkunst auf, um den Recken aus dem fernen Zeitalter von Eisen und Magie würdig darzustellen.

Aber der hohe Identifikationswert seiner Figur, die nun schon mehrere Generationen fasziniert, liegt wohl viel tiefer und führt unmittelbar in die Geschichte der USA während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zurück. Howard selbst hat über seinen Conan-Heros einmal gesagt, er sei eine intuitive Kombination verschiedener Männlichkeiten aus dem harten und entbehrungsreichen Arbeitsleben der amerikanischen Zwischenkriegs- und Depressionsjahre.

Conan, das ist eben auch ein Kerl, wie ein texanischer Preisboxer. Ein Mann, der zugleich die Instinkte eines Schwarzbrenners und den Gleichmut eines bärenstarken, einfachen, wiewohl ungemein cleveren Fabrikarbeiters verfügt. Einer, der nicht unterzukriegen ist. Von niemandem.

Es ist die Welt schlichter Arbeiter im Süden der USA, die dem Arztsohn von frühester Kindheit an regelmäßig begleitet. Patienten seines Vaters, die Bewohner kleiner texanischer Provinzstädte, die bisweilen wie fernab aller Zivilisation zu bestehen scheinen.

Weiße, Schwarze, Hispanier, ärmliche Einwanderer und Hilfsarbeiter, denen Howard viele Jahre auf Baumwollfeldern und in Fabriken wieder begegnen wird. Da ist er selbst unten angekommen. Ihre archetypischen Schicksale nimmt er schließlich an seinen Schreibtisch mit, wo er als schlecht bezahlter Vielschreiber zahllose Storys und Romane schrieb. Über Cowboys und Indianer in der Pionierzeit, alte Keltenstämme, atlantische Kolonisten und die Bewohner des sagenhaften Cimmeriens. Ihre Siege und ihre Niederlagen.

Insofern ist die Figur des Conan darüber hinaus eine Idealgestalt, die sich allen Wechselfällen des Lebens, seinen Härten und seiner Unbarmherzigkeit, fest und entschlossen entgegenstellt. Eine Ikone der frühen dreißiger Jahre und ihrer Existenzkämpfen in den Städten und auf dem Land, wo Howards Leser wohnten. Eine Kulturikone, in ihrer Popularität zumindest heutzutage vergleichbar mit Batman oder Tarzan.

Mit seinen Conan-Stories gehört Howard heute zurecht auch als einer der Begründer der sogenannten „Low“ oder „Heroic Fantasy“; jener handlungsschnellen, bisweilen auch ungewöhnlich blutrünstigen Form der Fantasy, die in Conan, den Barbaren, ihre berühmteste Heldenfigur fand.

Ein kampfbetontes Subgenre der fantastischen Literatur, dem sich bis in die Gegenwart Fans und Autoren weltweit verbunden fühlen. Geschichten aus einer rauen, erbarmungslosen und archaischen Welt. Voller Niedertracht; zwielichtig und allzeit bedrohlich. Ein Universum, in der das Chaotische und Ungezwungene des Menschen immer wieder über die dunklen Mächte der Zivilisation zu triumphieren scheint.

Eisen und Magie


Eine imaginäre, urzeitliche Umgebung, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine Erzähltradition und eine schier unerschöpfliche Motivlandschaft schufen, die ich versuche, in meinem Blog und in meinen Büchern fortzusetzen.

Bewusst knüpfe ich mit meiner Buchserie “Eisen und Magie“, an die Geschichte der Heroic Fantasy an. Und damit in besonderer Weise auch an die Traditionen der Figuren und Fabelwelten eines Robert Ervin Howards.

Und das bedeutet für die Hauptfiguren meines Fortsetzungsromans, Hark und Renetat, auf ihrem Weg in die geheimnisvolle „Dunkle Stadt“ vor allem eben eines: harte Kämpfe mit hünenhaften Feinden. Beispielsweise einem schier endlosen, jeden Widerstand vernichtenden Heer von Ratten.

Die Welt ist aus den Fugen. Nie war es anders. Der Mensch kämpft sich durch. Und die Gefährten werden sich bewähren.

Denn die Horde der grausamen Nager war erst der Anfang ...












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