Nun, dann eben doppeltes Preisgeld!

Keiner der Einsender kannte die richtige Lösung.

Sollte es  zu schwer gewesen sein? Zugegeben, ich sträube mich gegen Gewinnspiele, wie sie bei den privaten Fernsehsendern laufen. Ihr kennt diese schwachsinnigen Fragen. Nur Geldmacherei.

Deshalb habe ich beschlossen, es wird im Februar ein neues Preisrätsel geben. Doch diesmal wird der Gewinn verdoppelt. Es liegen dann also 40,- Euro als Gutschein (Amazon oder Thalia) im Topf. Das wird spannend. Den Termin werde ich hier rechtzeitig bekannt geben.

Doch zurück zum Alltagsgeschäft. Unsere beiden Beamten aus Thumberg sind dem Fiasko der Totenbeschwörung knapp entkommen. Aber die Probleme sind die gleichen geblieben. Was machen Männer, wenn sie nicht mehr weiter wissen. Klar, die schauen nach, ob noch was zu trinken da ist.

Und wirklich. Es hilft!

Viel Spaß mit dem neusten (wie immer kostenlosen) Kapitel aus "Thumberg: Der Ghoulkönig".

Das letzte Kapitel verpasst? Ihr findet es hier!






"Das war die Vereinbarung. Die Ghoule ..."

"... durften die Mauerlinien nicht überschreiten."

"Niemand belästigte sie im Friedhof ..."

"... und die Bannzeichen hielten sie drinnen."

"Bis Theo Dickbacke ..."

"... sein Lagerhaus baute. Illegal!"

"... und genau auf dem Verlauf der Mauer."

"Damit fühlen sich die Ghoule nicht mehr an die Vereinbarung gebunden."

"Und die Bannzeichen, die sie an den Friedhof fesseln sollten, wurden unterbrochen."

"Dickbacke ist schuld!"

"Die Hölle für Dickbacke! Willst Du noch einen Schluck?"

"Genau. Das Lagerhaus muss weg. Gerne."

"Dann wirken die Bannzeichen wieder."

"Und die Leichenfresser bleiben aus der Stadt."

"Klasse. Wir haben die Lösung."

"Weg mit dem illegalen Bau!"

„Genau. Haut das Lagerhaus um!“

„Ich helfe Dir. Ist doch klar.“

„Machen wir. Kein Problem! Prost!“

„Zum Wohle. Mmh … Dieser Schuppen wirkt ziemlich massiv.“

„Jetzt, wo Du es sagst. Gutes Mauerwerk.“

„Solides Dach.“

„Und Theos Komplizen lassen ihr Lager bestimmt nicht unbewacht.“

„Sollte man meinen.“

„Wie also ...“

Beide Beamte nahmen noch jeder einen tiefen Schluck und betrachteten nachdenklich das Gelände um den Friedhof.

„De Koffel ...?“

„Keine Chance. Die Männer kriegen wir nie!“

„Ranschleichen. In Brand setzen?“

„Zu gut bewacht. Und die Ghoule warten auf dem Friedhof.“

„Man müsste ...“

„Genau. Aus der Entfernung ...“

„Siehst Du, was ich sehe?“

„Genau, das, was wir brauchen. Sieht ziemlich gefährlich aus.“

„Gefährlich sind wir auch!“

„Schon mal ...?“

„Kriegen wir hin. Wir sind hochqualifizierte Beamte.“

„Also machen wir es?“

„Wir machen es.“

„Ich geh nach Hause und besorg ein paar Sachen.“

„Ich muss noch in den Kramerladen.“

„Zwei Stunden?“

„Unmittelbar nach Sonnenuntergang.“

„Genau so!“

***

Pan Mochtgehrn suchte in seinen Habseligkeiten. Vor Aufregung zitterten ihm die Hände, so dass ihm die beiden Flaschen mit Lampenöl beinahe entglitten. Passend dazu stellte er eine Laterne mit einem frischen Docht bereit. Sie würden Licht brauchen. Und irgendwo lag noch ein Brecheisen herum. Aber wo? Wann hatte er das Ding zuletzt benutzt?

Es dauerte eine Weile, bis er es unter seinem Bett fand. Doch ihm fiel bei bestem Willen nicht mehr ein, wie das Werkzeug dahingekommen war. Er steckte die Ausrüstung in einen Sack und suchte nach einer Waffe. Ihr Abenteuer konnte gefährlich werden, besser er war vorbereitet. Der alte Bihänder hatte ihren Ausflug auf den Friedhof nicht überstanden. Pan kramte in allen Schränken, Schubladen und Kommoden. Jedoch erfolglos.

Vermutlich würde er sich in naher Zukunft nie mehr ohne ein Schwert oder einen Dolch auf den Straßen Thumbergs bewegen können. Zu groß war die Zahl der Feinde am heutigen Tag angewachsen.

Sollte er Erfolg haben, mochte De Koffel ihn weiterhin unterstützen, wenn er auch nicht wusste, wie er auf die Unterbrechung des Schäferstündchens mit der Edlen von Sonnenberg reagierte.

Theo Dickbacke durfte er ab heute zu seinen grimmigsten Feinden rechnen. Und der besaß genug Macht und Gefolgsleute, um ihm das Leben schwer zu machen. Auch Sam, den Einäugigen sollte er nicht aus den Augen verlieren. Der kannte bestimmt außerhalb der Gefängnismauern ausreichend Ganoven, die seinen Ex-Anwalt für kleine Zuwendung aus soliden Silbermünzen auf eben diesen Friedhof bringen würden, den er heute Nacht besuchte.

Nach einer vergeblichen Suche, beschloss Pan, seinen neuen Freund Master Leym, um Rat zu bitten. Solange reichte die Brechstange aus. Er verstand sich eh nicht aufs Fechten und Kämpfen.

In diesem Moment hörte er auf der Treppe zu seiner Wohnung verdächtige Geräusche. Verdächtig und bedrohlich. Man brauchte keine Erfahrung als Soldat zu besitzen, um das Klirren von Waffen und das Knarzen einer Lederrüstung zu erkennen. Da schlich sich ein Bewaffneter heran. Schwere Stiefel suchten Halt auf den ausgetretenen Stufen, die Klinge einer Waffe kratzte an der Mauer der engen Stiege. Ohne Zweifel wollte der Unbekannte zu ihm, denn auf dieser Etage wohnte sonst niemand. Zu seinem Schrecken fiel ihm ein, dass er vor lauter Eile die Wohnungstür nicht abgeschlossen hatte. Bald stand nur allein das dünne Türholz zwischen ihm und der Gefahr.

Kurzentschlossen suchte er die Brechstange aus dem Sack und stellte sich, das Metallstück weit über den Kopf erhoben, hinter die Tür. Vorsichtig schob sich der Neuankömmling in den Raum. Pan erkannte einen wuchtigen Metallhelm, ein lederner Lappen schützte den Nacken. Gewaltige Hörner ragten an den Seiten, so dass sein Besitzer kaum durch die Türöffnung kam. Darunter eine Kettenrüstung, alt und zerschlagen, doch immer noch so stark, selbst einem mächtigen Schwerthieb zu trotzen. Der Fremde schien frisch für einen Krieg gerüstet.

In Thumberg lief nur eine Sorte Männer so herum. Söldner! Und da er keine Kriegsdienste anzubieten hatte, gab es lediglich einen Grund, ihn zu besuchen. Arbeitslose Söldner verdingten sich gern als Berufsmörder. Feinde hatte er sich genug gemacht an diesem Tag.

Zwei große Äxte steckten im Gürtel, die Griffe langer Dolche ragten aus den Stiefelschächten. Da kam Pan mit einer Eisenstange auf keinen Fall gegen an.

Nun schlich der Kerl vorsichtig weiter, noch hatte er Pan nicht bemerkt. Der Bewaffnete nahm seinen Helm ab und rief: "Herr Mochtgehrn!"

Jetzt oder nie! So eine Chance gab es nie wieder.

Es klang, als ob eine Sack Kartoffeln vom Karren fiel, als die Brechstange den unbehelmten Kopf traf. Für einen Moment erstarrte der Eindringling, dann flüsterte er sehr leise: "Herr Mochtgehrn?"

Lautes Scheppern und Klirren begleitete seinen Fall, kraftlose Finger versuchten den Sturz aufzuhalten, suchten Halt an einem Stuhl, doch vergeblich. Staub wirbelte auf und kitzelte Pans Nase, als der Kerl bewusstlos zu Boden stürzte.

Der „Sonderbeauftragter und geheimer Berater im Bezug auf die Sicherheit der Südmauer in Thumberg und der Angelegenheiten in unmittelbarer Nähe.“ atmete tief durch. Er hatte soeben seinen ersten Zweikampf Mann gegen Mann gewonnen.

Bevor er die Wohnung verließ, drehte Mochtgehrn den Eindringling um. Zu gern wollte er das Gesicht des besiegten Gegners sehen. Erschrocken riss er die Augen weit auf, als er erkannte, wer vor ihm lag. Da war ihm ein großer Fehler unterlaufen. Er kannte sein Opfer.

Es handelte sich um Bittigh, den vom Rat der Stadt bestellten persönlichen Leibwächter. Der sich beim Ausflug heute Morgen den Fuß verdrehte und ihn deshalb nicht begleiten konnte. Vermutlich hatte er sich erholt und kam, um sich zum Dienst zurückmelden.

In seiner Angst hatte Pan den einzigen möglichen Schutz außer Gefecht gesetzt. Er überprüfte den niedergeschlagenen Krieger. Sein Atem klang stark, eher ein Schnarchen, als ein Schnaufen. Er sah nirgend Blut, offenbar würden den armen Kerl neben einer Beule und einer Portion Kopfschmerzen keine weiteren Folgen quälen.

Besser er ließ den Leibwächter in Ruhe, es war Zeit, Master Leym am vereinbarten Ort zu treffen. So sparte er sich die Erklärungen und Entschuldigungen. Anscheinend gehörte es zu seinem Schicksal, heute überall nur verbrannte Erde zurückzulassen.

Mochtgehrn lief hinaus, kehrte aber schnell wieder zurück. Da hatte er glatt den Sack mit seiner Ausrüstung vergessen. Bei der Gelegenheit zog er einen von Bittighs Dolchen aus dem Stiefel. Man konnte ja nie wissen.






Kommentare

  1. Autsch, den falschen Mann niedergeschlagen..
    Das zeigt ja nur, wie unsicher und verängstigt unser Herr Mochtgern ist.
    Aber diese Beschwörung, sein Missgeschick, das Eingreifen müssen und vor Allem,, die Erkenntnis, wer Schuld am Ganzen ist - nicht zu Vergessen der Einfluss desjenigen, da kann man schonmal den Kopf verlieren.
    Hoffentlich nur im übertragenen Sinne. So einfach, wie sich die Beiden ihre Aktion vorstellen dürfte es nicht werden, zumal sie auch sehr ungeübt darin sind.. Das ist genug Stoff für einen eigenen Roman.
    Es ist aber Teil dieser unwiderstehlich spannenenden Geschichte, also.. werden wir wieder warten müssen, wie es weiter geht.. Also.. ich bin dabei

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